Vorfälle auf Sommercamp: Nordkirche schaltet Hotlines
14. September 2023
Die Nordkirche hat zu den Vorgängen auf einem Sommercamp zwei Hotlines geschaltet. Zudem sind beide Mitarbeitende der Nordkirche, gegen die sich die Vorwürfe richten, von allen Tätigkeiten suspendiert, die die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit betreffen.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) arbeitet die Vorgänge auf einem Sommercamp im Jahr 2020 erneut auf. Im Fokus steht eine Foto-CD. Deren Cover, die Art und Intention einer Vielzahl der Fotos sowie nachträgliche Bearbeitungen einiger der Fotos widersprechen in eklatanter Weise den Werten der Nordkirche und werden von dieser in keinerlei Weise toleriert.
Weitere Suspendierungen ausgesprochen
Die Nordkirche hat nach neuen Hinweisen um die Vorgänge auf einem Sommercamp einen neuen Beratungsstab eingesetzt, der die Vorgänge erneut aufarbeitet.
Die Vorwürfe richten sich gegen zwei Mitarbeitende der Nordkirche mit Anstellungsverhältnissen bei Kirchenkreis und Kirchengemeinden. Der Beratungsstab tagte am 12. September 2023 zum ersten Mal. Noch am 12. September suspendierte der zuständige Kirchenkreisrat einen der von den Vorwürfen betroffenen Mitarbeitenden bis zur Klärung der Vorwürfe von allen Tätigkeiten, die die kirchenkreisliche Kinder- und Jugendarbeit betreffen.
Am 13. September suspendierte auch der Kirchengemeinderat diesen Mitarbeitenden bis zur Klärung der Vorwürfe von allen Tätigkeiten, die die kirchengemeindliche Kinder- und Jugendarbeit betreffen. Der andere Mitarbeitende war bereits nach Abschluss des ersten Beratungsausschusses am 27. Mai 2021 von allen Tätigkeiten in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit suspendiert worden.
Hotlines geschaltet
Die Nordkirche appelliert eindringlich an alle, die über Informationen zu diesem Sachverhalt verfügen, dieses Wissen mit der Nordkirche zu teilen. Zudem möchte die Nordkirche dafür Sorge tragen, dass Beteiligte und ihr Umfeld Beratungs- und Fürsorgeangebote erhalten. Darum bieten die Stabsstelle Prävention der Nordkirche sowie die Junge Nordkirche ab sofort eigens eingerichtete Angebote der Beratung an. Darüber hinaus weist die Nordkirche auf unabhängige Beratungsangebote hin.
Im Fokus der Sprechstunden stehen die persönliche Klärung und Beratung. Rund um die Problematiken sexualisierter Gewalt geschulte Mitarbeitende der Stabsstelle Prävention bzw. der Jungen Kirche hören zu und bieten Entlastung. Die Anrufe können auch anonym erfolgen und sind vertraulich.
Strafanzeige gestellt
Die Nordkirche hat nach der ersten Beratung des neuen Beratungsstabes Strafanzeige gestellt. Zudem soll geprüft werden, ob der damalige Beratungsstab trotz des damaligen geordneten Verfahrens zu Ergebnissen gekommen ist, die dem Fall aus heutiger Sicht eventuell nicht angemessen sind.
Hintergrund: Kirchengesetz zur Prävention und Intervention gegen sexualisierte Gewalt
Im Frühjahr 2018 hat die Landessynode der Nordkirche das Kirchengesetz zur Prävention und Intervention gegen sexualisierte Gewalt in der Nordkirche und ihrer Diakonie beschlossen. Der Schutz vor sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen ist elementar im Umgang der Kirche mit den ihr anvertrauten Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Schutzbefohlenen.
Die Nordkirche nimmt Hinweise auf Fehlverhalten insbesondere in diesem genannten Kontext sehr ernst und geht diesen umgehend sowie umfänglich nach. Weitere Informationen dazu finden Sie unter folgendem Link: