Wolfgang Lippert erinnert in Prerow an die große Flut
21. Juni 2022
Mit einer Benefiz-Lesung in der Seemannskirche Prerow wird der Entertainer und Schauspieler Wolfgang Lippert am 10. Juli an die bisher verheerendste Sturmflut an der Ostseeküste erinnern. Der Erlös dient unter anderem der Rettung der Seemannsgrabsteine rund um die Kirche.
Die Naturkatastrophe ereignete sich vor 150 Jahren in der Nacht vom 12. zum 13. November 1872 an der Ostseeküste von Dänemark bis Pommern, wie der Förderverein der Seemannskirche im Ostseebad Prerow auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst mitteilte. Der Pegel stieg bis auf 3,32 Meter über Normalnull. Mindestens 271 Menschen starben, darunter zehn Menschen in Prerow. 2.850 Häuser wurden zerstört. Tausende Tiere verloren ihr Leben.
Berührende Erzählungen mit Musik
Unter dem Motto „Die große Flut“ wird Wolfgang Lippert ab 19 Uhr aus Tagebüchern, Briefen und Zeitungsberichten lesen, die eindrucksvoll an diese Flut und die Folgen für die Menschen an der Ostseeküste erinnern, hieß es. Musikalisch begleitet werde er dabei vom Duduk-Virtuosen Sören Birke.
Der Erlös des Abends ist bestimmt für Trockenlegungsmaßnahmen an der um 1727 erbauten Prerower Seemannskirche. Außerdem sollen damit die etwa 20 Seeleute-Grabsteine rund um die Kirche gesichert werden.
Eine Reise in die Vergangenheit
Die Lesung mit Wolfgang Lippert füge sich in eine Reihe von Veranstaltungen ein, die in Erinnerung an die Flut in den Darß-Gemeinden und Zingst stattfinden und am 13. November mit einem festlichen Erinnerungsgottesdienst in der Seemannskirche Prerow beendet werden sollen.
Umfangreiche Recherchen in Kirchenbüchern und Archiven „machen es möglich, dass die Besucher mit Wolfgang Lippert auf eine Zeitreise durch die überfluteten Darß-Orte gehen können“, teilte der Förderverein mit. „Anschaulich und emotional werden sie nachvollziehen können, welches Leid über Menschen und Tiere gekommen ist, wie das Hochwasser Existenzen vernichtet hat. Aber auch, dass es schon damals weltweite eine große Solidarität mit den Flutopfern gab.“
Folgen bis heute spürbar
Nach der großen Sturmflut vor 150 Jahren erfolgten umfangreiche Landaufschüttungen und Deichbauten, die das Fischland sowie den Darß und Zingst verändert haben und bis heute prägen.