Älteste ökumenische Vesper der Stadt Hamburg gefeiert
03. Februar 2024
Seit mehr als 50 Jahren lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg, zu der mehr als 35 verschiedene christliche Konfessionen gehören, zu der gemeinsamen Vesper mit Gebet und Musik ein.
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Mehr als 700 Menschen haben gemeinsam am Samstag Abend in der Hamburger Hauptkirche St. Petri die Ansgarvesper gefeiert. Drei Chöre sangen Psalmen und Hymnen.
Es ist ein Gebetsgottesdienst, in dem Psalmen und Hymnen erklingen und zumindest einer der Hochgesänge aus dem Lukasevangelium gesungen wird. Orthodoxe, katholische und evangelische Geistliche brachten ihre Traditionen ein.
Predigt: Aufruf zum Frieden
Die Predigt hielt Kiezpastor Karl Schulz von der katholischen Kirche. Er rief dazu auf, mit allen gesellschaftlichen Gruppen im Gespräch zu bleiben und sich für ein friedliches Zusammenleben einzusetzen. Hier hätten die Kirchen eine wichtige Aufgabe.
Bundesweiter Friedenspreis ging nach Hamburg
Im Rahmen der St.-Ansgar-Vesper ist in diesem Jahr der „Friedenspreis“ der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Deutschland verliehen werden. Er ging an das Projekt „Spiritual Moments: Peaces for Peace“ des Ökumenischen Forums Hafencity, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg und der Missionsakademie der Universität Hamburg.
An sieben Abenden im Frühsommer 2023 haben sie zu kreativen Veranstaltungen zum Frieden eingeladen: Zum Streiten, Singen, Netzwerken, aber auch zu Tanz, Kleinkunst und zum gemeinsamen Essen, zum Beispiel einer Friedens-Torte.
Vesper wird seit 1965 gefeiert
Die St.-Ansgar-Vesper ist der älteste, regelmäßig gefeierte ökumenische Gottesdienst in Hamburg. Seit 1965 feiern ihn alle Kirchenfamilien – von den orthodoxen und orientalischen bis zu den Freikirchen – an jedem 3. Februar, dem Todestag St. Ansgars, in der Hauptkirche St. Petri.
Erinnert wird an den ersten Hamburger Bischof Ansgar (801–865). Angeregt durch den Impuls engagierter Laien entstand zunächst eine ökumenische Abendmusik; dies geschah in einer Zeit, als das gemeinsame Beten von evangelischen, römisch-katholischen und orthodoxen Christinnen und Christen gleichzeitig in einer Kirche noch nicht möglich schien.
"Bereichernde Vielfalt schätzen wir aneinander"
„Vieles hat sich seitdem entwickelt. Wir begegnen heute einander als Glaubensgeschwister und schätzen die bereichernde Vielfalt unterschiedlicher Traditionen, die in die Vesper miteinfließen“, erläuterte die Ökumenebeautragte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Pastorin Annette Reimers-Avenarius.
Die liturgische Form der Vesper ist mit geringen Unterschieden in allen großen Konfessionsfamilien bekannt. Sie geht auf die vor mehr als 1500 Jahren vom hl. Benedict von Nursia geschaffene Vesper-Liturgie zurück und wird bis heute gefeiert.