Aktion „Ökofaire Gemeinde“: Drei Gemeinden in Elmshorn kaufen anders ein
17. Februar 2022
Die Kirchengemeinden Elmshorn im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf wollten den Unterschied machen und mit ihrem Einkaufsverhalten für faire Arbeitsbedingungen und mehr Umweltschutz sorgen. Jetzt haben sie das Zertifikat "ökofaire Gemeinde" – doch die Arbeit ist damit längst noch nicht beendet.
Seit September 2020 sind die Friedenskirchengemeinde, die Emmaus-Gemeinde und die Bugenhagen-Gemeinde in der Stadt Elmshorn im Nordwesten vor Hamburg ökofair. Gemeinsam haben sie sich auf den Weg gemacht, ihren Einkauf fair, sozial, ökologisch und nachhaltig auszurichten. Jährlich kauft die Kirche Waren und Dienstleistungen in Milliardenhöhe. Diese enorme Marktmacht der Kirche kann durch bewusste Kaufentscheidungen Umweltschutz und faire Arbeitsbedingungen stärken.
Anpacken und von anderen lernen
„Einfach anfangen! Viele Mitarbeitende und Ehrenamtliche stehen hinter einem“, sagt die Diakonin Vera Langmaack von der Friedenskirche rückblickend. Und bei der Beschäftigung mit dem Thema werde auch schnell klar, dass bereits mehr als zunächst vermutet für eine ökofaire Beschaffung getan wird. „Das Thema lag bei uns einfach in der Luft, wir nehmen an der Aktion Klimafasten teil, haben in 2018 eine Projektgruppe „Nachhaltigkeit“ gegründet“, berichtet Peter Rodermund, Vorsitzender des Nachhaltigkeitsausschusses der Emmaus-Gemeinde.
Der Ausschuss ist aus der damaligen Projektgruppe entstanden und nun im Kirchengemeinderat offiziell zuständig. Auch die Bugenhagen-Gemeinde hat einen „Ökofair-Ausschuss“ berufen.
Ein nachhaltiges Gemeindefest
„Hilfreich war der Austausch mit den anderen beiden Gemeinden über neue Ideen und Initiativen“, resümiert Christel Welsch vom Kirchengemeinderat der Bugenhagen-Gemeinde. „Das hat uns auch motiviert“, bestätigt Vera Langmaack. Überzeugungsarbeit und Workshops in den Gemeinden über die Schritte hin zu einer ökofairen Gemeinde bestärkten die Akteurinnen und Akteure zusätzlich: „Das Feedback war durchweg positiv und hat unsere Gruppe sehr gestärkt“, erinnert sich Christel Welsch.
„Der Widerstand und das Beharrungsvermögen Einiger hat uns schon überrascht; aber ebenso das große und selbstverständliche Engagement von Anderen“, erzählt Peter Rodermund. Ein Highlight sei in seiner Gemeinde das erste fast vollständig nachhaltige Gemeindefest gewesen. „Wegen Corona war es leider bisher das letzte, aber da werden wir anknüpfen.“
Arbeit fürs Klima ist nie vorbei
„Nach der ÖkoFair-Auszeichnung geht die Arbeit erst richtig los. Wir wollen erreichen, dass alle in der Gemeinde ein Bewusstsein für Fragen der Nachhaltigkeit im eigenen Aufgabenkeis und darüber hinaus entwickeln und nicht alles unser Nachhaltigkeitsausschuss klären muss“, sagt Rodermund. „Der Austausch wird immer besser, dass wir nun ökofair sind wollen wir nach außen kommunizieren“, erläutert Vera Langmaack. So kann die Auszeichnung „Ökofaire Gemeinde“ in der Kommune ein Zeichen setzen und andere zum Engagement motivieren.