Epiphanias

Am 6. Januar feiern Christ:innen weltweit die Ankunft der Weisen in Bethlehem

"Der Stern von Bethlehem": Die Bildpostkarte nach einem Aquarell von Paul Hey zeigt den Weg der Weisen zum Jesuskind.
"Der Stern von Bethlehem": Die Bildpostkarte nach einem Aquarell von Paul Hey zeigt den Weg der Weisen zum Jesuskind. © akg-images, epd-Bild

02. Januar 2025 von Claudia Ebeling

Heilige Drei Könige, Dreikönigsfest oder eben Epiphanias: Am 6. Januar feiern Christen und Christinnen weltweit, dass Jesus Christus in unserer Welt angekommen ist. Drei Sterndeuter aus dem Orient haben ihn gefunden und beten ihn an. Es gibt Jesus wirklich, so wie es im Alten Testment geschrieben steht.

In der Bibel erzählt der Evangelist Matthäus von sternkundigen Magiern aus dem Orient. Sie tauchten plötzlich in Jerusalem auf und fragten nach einem neu geborenen König.

Da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem:
Sie fragten: »Wo ist der neugeborene König der Juden?
Denn wir haben seinen Stern im Osten gesehen
und sind gekommen, um ihn anzubeten.« Matthäus 2,1-2

Der Stern gilt bis heute als ein zentrales Weihnachtssymbol. Der leuchtende Himmel über der Krippe symbolisierte, dass sich damals in Bethlehem etwas Weltbewegendes ereignet hat, etwas, das die Geschichte veränderte.

Weise Männer oder Sterndeuter – aber keine Könige

Könige waren die drei Menschen allerdings nicht. Weise Männer“ heißen sie in einigen Bibelübersetzungen, „Sterndeuter“ in anderen. Der Begriff „Magier“ bezeichnete damals oft einen persischen Priester oder Prinzenerzieher – mit Geheimwissen ausgestattet und in heiligen Offenbarungen bewandert.

Die drei Weisen folgen dem Stern nach Bethlehem. © akg-images, epd-Bild

Bibelwissenschaftler sehen die Sternkundigen eher in Babylon beheimatet, denn dort gab es lebendige jüdische Gemeinden, und in Babylon blühte die Astrologie.

Weltweit für Christ:innen ein wichtiger Feiertag

Der theologisch korrekte Begriff für diesen Feiertag am 6. Januar ist Epiphanias. Das Wort ist abgeleitet vom griechischen „epiphaneia“, das „Erscheinung“ oder „Offenbarung“ bedeutet. 

Dieses Wort bringt die zentrale Bedeutung des Festes zum Ausdruck: Am Epiphaniasfest feiern wir die Erscheinung Gottes in der Welt als Mensch und für alle Menschen.

Tradition: Dreikönigs-Singen und Spenden sammeln

Die drei Magier aus dem Orient haben die Menschen schon immer fasziniert. Von weit her angereiste Männer, aus einer anderen Kultur, die selbstlos kostbare Geschenke mitbringen – schon in der Kunst der Spätantike sind über diese wenigen Verse in der Bibel prachtvolle Bilder entstanden. Sie prägen unsere Traditionen bis heute.

Sternsinger besuchen die Landesregierungen

Es ist Tradition, dass die jeweiligen Landesregierungen am 6. Januar Besuch von den Sternsingern bekommen: Die als drei Heilige Könige verkleideten Kinder werben dabei für einen karitativen Zweck. In diesem Jahr ist das Motto „Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“.

Die Sternsinger-Aktion wird vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend gemeinsam verantwortet. Bei der diesjährigen Aktion sollen Kinder in der Turkana im Norden Kenias und in Kolumbien unterstützt werden. 

Vor allem in katholisch geprägten Regionen ziehen Kinder als "Drei Könige" verkleidet von Haus zu Haus und sammeln Spenden. Sie tragen einen Stern mit sich, singen und segnen die besuchten Häuser mit dem Zeichen "C+M+B". Das bedeutet "Christus Mansionem Benedicat".

In der Nordkirche wird die Sammelaktion von evangelischen Schulen organisiert. Oftmals werden die Kinder, die das Bischöf:innen-Amt für einen Zeitraum von rund vier Monaten übernehmen, feierlich im Rahmen eines Gottesdienstes eingeführt und in Landtage oder zu den echten Bischöf:innen eingeladen.

Taro Balkenhol, Clara Huth und Tamia Prußeit bei der Anprobe ihres Ornats. (von links nach rechts)© Das Rauhe Haus/Gisela Köhler

Orthodoxe Christen feiern Taufe Jesu

Zum Gedenken an die Taufe Jesu im Jordan feiern orthodoxe Kirchen weltweit das Fest Epiphania mit einer Wasserweihe. Dieses Fest, die "Große Wasserweihe", ist ein Höhepunkt im Kirchenjahr der orthodoxen Kirche. Es schließt den Weihnachtskreis. Die Taufe Jesu gilt als Vollendung seiner Geburt.

Erzpriester Georgios Manos und Bischof Bartholomaios von Arianz bei Orthodoxer Wasserweihe im Hamburger Hafen
Erzpriester Georgios Manos und Bischof Bartholomaios von Arzianz bei Orthodoxer Wasserweihe im Hamburger Hafen im Januar 2024. Die Griechisch Orthodoxe Kirche richtet seit 1974 diese feierliche Segnung der Schöpfung aus. Das Kreuz wird dazu dreimal in die Elbe getaucht.© Claudia Ebeling, Nordkirche

In Hamburg lädt die griechisch-orthodoxe Kirche seit rund 50 Jahren zu einer öffentlichen Feier der "Wasserweihe" in den Hamburger Hafen ein. Orthodoxe Kirchen, die sich nach dem julianischen Kalender richten, feiern Epiphania 13 Tage später.

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