Heilige Drei Könige: Kinder bringen Segen für das Jahr
04. Januar 2024
Am 6. Januar feiern katholische und evangelische Christen Epiphanias: Nach altem Brauch ziehen Kinder als Sternsinger oder Kinderbischöf:innen von Haus zu Haus. Der Tag erinnert an den Besuch der Weisen aus dem Morgenland bei Jesus an der Krippe – und damit an das Erscheinen Gottes in der Welt.
Epiphanias wird auch Heilige Drei Könige oder Dreikönigstag genannt. Die Erinnerung an ihren Besuch an der Geburtsstätte Jesu wird in vielen katholischen, aber auch in evangelischen Gegenden gepflegt. Epiphanias ist eines der ältesten kirchlichen Feste.
Die Legende lebt
Der Feiertag geht auf eine Überlieferung aus dem Matthäusevangelium zurück: Im zweiten Kapitel heißt es, dass wenige Tage nach seiner Geburt Jesus Besuch von "Weisen aus dem Morgenland" bekam. Sie brachten ihm wertvolle Geschenke und gingen anschließend in ihre Heimat zurück, ohne dem missgünstigen Herodes zu verraten, wo der Heiland geboren war.
Aus der Überlieferung ist im Laufe der Jahrhunderte die Erzählung von den "Heiligen Drei Königen" geworden. Mehr zur Legende der Heiligen Drei Könige.
Segen und Spenden
"C+M+B" bedeutet Christus Mansionem Benedicat (lateinisch) = Christus segne dieses Haus.
Traditionell sammeln die Sternsinger und Kinderbischöf:innen bei ihrem Rundgang für Projekte, die die Lebenssituation von Kindern verbessern sollen – hier vor Ort oder in Ländern des Südens.
Jedes besuchte Haus bekommt mit Kreide einen Segen auf den Türrahmen geschrieben: 20+C+M+B+24. Dies soll daran erinnern, dass Jesus Gutes in die Welt brachte.
Evangelische Tradition aus dem Mittelalter
Aus dem Archiv: Neue Kinderbischöf:innen für Hamburg
In der Nordkirche wird die Sammelaktion von evangelischen Schulen organisiert. Oftmals werden die Kinder, die das Bischöf:innen-Amt für einen Zeitraum von rund vier Monaten übernehmen, feierlich im Rahmen eines Gottesdienstes eingeführt.
Ihr Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf dem Thema: „Gesund leben! Das Recht auf gesundes Aufwachsen für alle Kinder“. Das Motto bezieht sich auf die UN-Kinderrechtskonvention, Artikel 24-27 und 31. Diese schreiben das Recht auf ein Leben in gesunder Umgebung, sozialer Sicherheit und mit Erholungsräumen fest.
Große Solidaritätsaktion der katholischen Kirche
In der katholischen Kirche organisiert das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" die Sammelaktionen. Das Sternsingen ist mittlerweile eine der größten Solidaritätsaktionen von Kindern für Kinder. Nach Angaben des Erzbistums in Hamburg sind in den drei nördlichen Bundesländern rund 2000 Kindern in den ersten Januartagen unterwegs.
Zur digitalen Spendendose von "Die Sternsinger"
Die Sternsinger-Aktion findet in 2024 zum 66. Mal statt. „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ lautet das Motto der Aktion in diesem Jahr.
Seit dem Start der Aktion 1959 kamen rund 1,31 Milliarden Euro zusammen, mit denen Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert wurden.