Am 31. Oktober wird der Gedenktag der Reformation gefeiert
29. Oktober 2023
Am 31. Oktober ist Reformationstag. Bei uns im Norden ist der Tag zu Ehren des Reformators Martin Luther seit 2018 nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch in Hamburg und Schleswig-Holstein ein gesetzlicher Feiertag.
Lesen Sie mehr über die Gedanken der Reformation und Martin Luthers Thesen auf unseren Sonderseiten
In dem kleinen Städtchen Wittenberg hat vor mehr als 500 Jahren alles begonnen: Der Theologieprofessor Martin Luther schlug am 31. Oktober 1517 seine berühmten 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche. Sie kritisieren den Ablasshandel der katholischen Kirche, das heißt, das Geschäft mit der Vergebung von Sünden.
Weltweit gibt es heute lutherische Kirchen
Die Nordkirche lädt traditionell zum Reformationsempfang. Hier die Eindrücke aus dem Vorjahr.
Heute bekennen sich mehr als 77 Millionen Menschen zur lutherischen Tradition. Lutherische Kirchen gibt es mittlerweile in 99 Ländern auf allen Kontinenten der Erde. Sie und uns alle eint der Glaube, dass Gott uns Menschen bedingungslos annimmt und liebt. Gott vergibt uns Sünden und Schuld, allein weil wir an ihn glauben.
Die meisten lutherischen Christen leben in Afrika
Zur Website der Vollversammlung unter dem Motto "Ein Leib, ein Geist, eine Hoffnung"
Vertreter:innen lutherischer Kirchen weltweit treffen sich alle sechs Jahre zu einer Vollversammlung. Diese fand in diesem September im polnischen Krakau statt.
Heute leben die meisten lutherischen Christen in Afrika. Die größte lutherische Kirche der Welt ist die "Evangelische Kirche Mekane Yesus" in Äthiopien. Sie hat fast 10,5 Millionen Mitglieder. Zum Vergleich: Das sind in etwa soviele wie in allen evangelischen Kirchen Deutschlands zusammen.
Aus dem Archiv: Glaube und Identität im katholischen Polen
Im Gastgeberland Polen dagegen gehören nur zwei Prozent der Menschen zur Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses, was der lutherischen Tradition entspricht. Umso stärker und lebendiger wird hier die Gemeinschaft gefeiert und es werden die weltweiten Netzwerke wertgeschätzt.
Katholisch, protestantisch, orthodox
Die Beziehungen zu Kirchen weltweit werden in der Nordkirche von Zentrum für Mission und Ökumene gepflegt.
Lutherische Christen sind in den meisten Ländern der Erde eine Minderheit: Die meisten Christ:innen weltweit gehören zur katholischen Kirche, sie hat 1,2 Milliarden Anhänger:innen, das sind mehr als die Hälfte aller Christen.
Die Beziehungen zu Kirchen anderer Konfessionen werden in der Nordkirche von den Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen koordiniert.
Dahinter folgen Protestanten mit rund 900 Millionen Gläubigen. Zu ihnen gehören neben lutherischen Christ:innen auch Mitglieder der Anglikanischen Kirche, von methodistischen, baptistischen oder reformierten Kirchen oder von Freikirchen. Zur orthodoxen Tradition bekennen sich rund 300 Millionen Menschen, vor allem in Osteuropa.
Gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit
Internationale Organisationen von Kirchen leisten einen wichtigen Beitrag zu Verständigung, Versöhnung und bei der Bewältigung von Krisen: Schon nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren es Kirchen aus England und Deutschland, die wichtige Schritte zur Versöhnung von ehemals verfeindeten Völkern gingen.
Aktuelles Beispiel zum Nachlesen: Deutsch-tansanische Klimapartnerschaften in der Nordkirche
Heute ringen Kirchen gemeinsam in weltweiten Netzwerken um Lösungen aktueller Probleme: Gendergerechtigkeit, Klimagerechtigkeit, Umgang mit Flucht und Migration, aber auch Organisation von Nothilfe in Kriegs- und Katastrophengebieten. In Abschlusserklärungen und Resolutionen verpflichten sich die Kirchen, die gemeinsam beschlossenen Schritte auch umzusetzen.