Angehörige von Suchtkranken erhalten in Husum Hilfsangebot
12. Februar 2025
Das Diakonische Werk Husum bietet ab März eine Beratungsgruppe für Angehörige von Personen mit Suchterkrankungen an. Ziel ist es, Partner:innen und Familienangehörige zu entlasten und konstruktive Wege zu einer positiven Veränderung aufzuzeigen.
Suchterkrankungen sind für die Betroffenen schlimm genug. Doch meistens ist auch das soziale Umfeld, besonders die Familie, davon mitbetroffen: „Angehörige stehen häufig unter enormer Belastung und sind ratlos, wie sie mit der Situation umgehen sollen“, sagt Roland Linder, Leiter der Beratungsstelle für Suchtfragen. Denn die Angehörigen von Menschen mit Suchterkrankung seien oft diejenigen, die „einfach vergessen“ werden, über deren Sorgen und Nöte niemand spreche. Doch sie leiden genauso, mitunter fast noch mehr als die Erkrankten selbst.
Angehörige dürfen sich selbst nicht aus den Augen verlieren
Um Angehörigen das Leben zu erleichtern und sie in einer prekären Lebenslage zu unterstützen, bietet das Diakonische Werk Husum diesen Menschen eine neue Informations- und Beratungsgruppe an. Ziel ist es, statt „Schuld“ zu suchen und zuzuweisen, neue Wege und Erkenntnisse zu finden, um mit den besonderen Herausforderungen in Familie und Partnerschaft konstruktiv und „gesund“ umzugehen.
Wer einer suchtkranken Person nahesteht, verliert oft den Blick auf sich selbst. Doch „sich selbst“ im Blick zu haben, ist Grundvoraussetzung für eine positive Veränderung der gesamten Situation. Natürlich ist auch der respektvolle, konstruktive Austausch untereinander nicht nur möglich, sondern sehr erwünscht.
Treffen sind auch anonym möglich
Die Treffen finden in verschwiegenem, diskretem Rahmen statt, wertschätzend und offen. Wer möchte, kann auch absolute Anonymität für sich selbst wahren. Die Gruppe wird professionell begleitet. Vorgesehen sind acht Abende, jeweils ab 19 Uhr in der Schobüller Straße 10 (Friedenskirche).