Bericht aus der EKD-Synode: Zukunft auf gutem Grund
20. November 2020
So wie die Landessynode der Nordkirche fand auch die EKD-Synode in diesem Jahr zum ersten Mal digital statt. Die Synodale Anne Gidion berichtete auf der Tagung der Landessynode, welche Themen auf der zweieinhalbtägigen Tagung im Zentrum standen.
Und das waren vor allem die Zukunft der Kirche, Finanzplanung und Digitalisierung. Dafür wurden unter dem Motto "Hinaus ins Weite. Zukunft auf gutem Grund" 12 Leitsätze für den Zukunftsprozess aufgestellt. Laut Gidion standen dabei drei Stichworte besonders im Vordergrund: Erstens die Haltung, die von Innovation, Nachhaltigkeit und dem Gemeinschaftsgedanken geprägt sein soll. Zweitens "Governance", das bedeutet inhaltlich, dass es ein Qualitätsmanagement bzw. ein Controlling und eine Evaluation geben soll. Drittens das Stichwort "gliedkirchenübergreifend", was beinhaltet, dass dauerhafte Stellen für das Querschnittsthema Digitalisierung und die Verbindung von Werken und Projekten geschaffen werden soll.
Finanzplanung bis 2030
Da unter anderem aufgrund der Coronakrise bis 2030 von einem realen Finanzverlust von 25 Prozent auszugehen ist, sind viele Arbeitsfelder auch in der Nordkirche, die bisher von der EKD bezuschusst worden sind, von einschneidenden Kürzungen bedroht; u.a. die Missionsakademie der Universität Hamburg, aber auch die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. In synodalen Gruppen werde mit Sammelanträgen und Prüfaufträgen derzeit versucht, mit der Situation umzugehen. "Die Verbindung der Faktoren Zukunft, Finanzen und Digitalisierung erfordert Bündelung der Kräfte teils auch ohne größere Einbeziehung der Synode – als Mitglied im Zukunftsausschuss der Synode sehe ich das hier durchaus verfahrenskritisch", sagte Gidion.
Aufarbeitungsstudie zum Thema sexualisierte Gewalt
Die Arbeit an der umfassenden Aufarbeitungsstudie zum Thema sexualisierte Gewalt im evangelischen Raum soll voraussichtlich Anfang 2021 beginnen, wie Bischöfin Kirsten Fehrs als Sprecherin des Gremiums, in ihrem Bericht laut Gidion darlegte. Der mit der Studie beauftragte Forschungsverbund von sechs wissenschaftlichen Institutionen soll unter anderem Fragen nach problembehafteten Strukturen und evangelischen Spezifika nachgehen, die sexualisierte Gewalt im kirchlichen Raum möglicherweisen begünstigen. Es wird erwartet, dass die Studie wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse für Prävention, Intervention und Aufarbeitung liefern wird, die die Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt der Nordkirche für ihre weitere Arbeit in diesem Themenfeld nutzen kann.