Bischöfe auf Pilgerreise durch Erfurt
18. Februar 2019
Mit einer gemeinsamen Pilgerreise nach Erfurt haben die Bischöfe der evangelischen Nordkirche und des katholischen Erzbistums Hamburg die Bedeutung der Ökumene unterstrichen. Angestoßen wurde die viertägige Fahrt, die am Sonntag (17. Februar) zu Ende ging, durch den 500. Jahrestag der Reformation 2017.
Daran teilgenommen haben Erzbischof Stefan Heße und Weihbischof Horst Eberlein aus dem Erzbistum Hamburg sowie Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg) und die Bischöfe Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald), Andreas von Maltzahn (Schwerin) und Gothart Magaard (Schleswig). Landesbischof Gerhard Ulrich musste krankheitsbedingt absagen.
Pilgerreise bringt einanander im Glauben näher
Hintergrund war die Vereinbarung beider Kirchen, das Reformationsjubiläum 2017 nicht in Abgrenzung zwischen den Kirchen, sondern gemeinsam als "Christusfest" zu begehen. "Die gemeinsame Pilgerreise hat uns persönlich und auch im Glauben einander näher gebracht", sagte Erzbischof Heße am Sonntag in Erfurt. Die Ökumene lebe nicht nur durch Absichtserklärungen, ergänzte Bischof von Maltzahn. Wichtiger sei, "dass wir miteinander unseren Glauben leben".
Erfurt hat historische Bedeutung für beide Konfessionen
Erfurt hat eine herausragende Bedeutung für beide Konfessionen. In der Innenstadt liegen nicht nur mehr als 30 historische Kirchengebäude, auch Reformator Martin Luther wurde im Dom 1507 zum Priester geweiht. Bereits 1530 war Erfurt die erste Stadt, in der das friedliche Miteinander der beiden Konfessionen festgeschrieben wurde. Heute ist Thüringens Landeshauptstadt der Sitz des katholischen Bistums und des Landeskirchenamtes der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Etwa 22 Prozent der Stadtbevölkerung gehören einer christlichen Kirche an.
Programm mit "Exerzitien auf der Straße"
Die bischöfliche Pilgergruppe feierte nach der gemeinsamen Bahnfahrt einen evangelischen Gottesdienst im Augustinerkloster und eine katholische Messe in der Reglerkirche. Zum Programm zählten geistliche "Exerzitien auf der Straße", ein Treffen mit Landesbischöfin Ilse Junkermann und mit dem emeritierten katholischen Bischof Joachim Wanke.