Bischof Magaard: Buß- und Bettag ist aktueller denn je
18. November 2015
Schleswig. Angesichts der Anschläge von Paris hat der Schleswiger Bischof Gothart Magaard den Buß- und Bettag am heutigen Mittwoch (18. November) als "aktueller denn je" bezeichnet. "In besonderer Weise wird uns bewusst, wie sehr wir in dieser Welt miteinander verbunden sind. Not lehrt nicht in jedem Fall beten. Aber die Not kann zum Gebet werden", sagte Magaard.
Gebete könnten dann mit Menschen verbinden, "die Opfer von Terror und Gewalt geworden sind, nicht nur in Paris, Ankara oder Beirut".
Der Bischof feiert zusammen mit Schülern der Schleswiger Gymnasien am Buß- und Bettag ab 11 Uhr einen Jugendgottesdienst im Dom zum Thema "SelbstBewusstSein". Die jungen Menschen haben sich zuvor damit beschäftigt, was ihnen bei ihrer Selbstfindung hilft. Dazu gehört auch, Verantwortung gegenüber Flüchtlingen zu übernehmen oder Zivilcourage zu zeigen, wenn Mitschüler gemobbt werden.
"Liebevoll und gütig auf sich selbst schauen"
"Der Buß- und Bettag bietet dafür eine gute Gelegenheit, auf sich selbst zu schauen: nicht inquisitorisch, sondern liebevoll und gütig, so wie Gott sich uns im Segen zuwendet", sagte Magaard.
Den Jugendgottesdienst im Schleswiger Dom gibt es seit über 30 Jahren. Früher wurde er am Reformationstag gefeiert. Der Bußtag wurde 1995 als arbeitsfreier Feiertag zur Finanzierung der Pflegeversicherung abgeschafft. Deshalb wurde der Jugendgottesdienst bewusst auf diesen Tag gelegt.
Der protestantische Buß- und Bettag wurde erstmals 1532 im mittelalterlichen Straßburg nachgewiesen.