Bischof Magaard: Pfingstgeschichte ist Hoffnungsgeschichte
31. Mai 2020
Der Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard, hat in seiner Pfingst-Predigt daran erinnert, dass die Pfingstgeschichte "eine große Hoffnungsgeschichte" ist. Sie erzähle, "wie Gottes Geist verschlossene Türen durchdringt", sagte Magaard am Sonntag im Schleswiger Dom. "Was verschlossene Türen bedeuten, haben wir in den vergangenen Wochen vielfältig erlebt."
Das private und öffentliche Leben sei durch die Corona-Krise "unversehens und unerwartet in vieler Hinsicht eingeschränkt" gewesen. Dass Landesgrenzen, Betriebe, Schulen und Kitas weitgehend geschlossen wurden, dass die Kirchen zum Gottesdienst nicht geöffnet werden durften und dass das gesamte kulturelle Leben abgesagt werden musste, sei bis dahin "unvorstellbar" gewesen. Viele Menschen hätten in den Altersheimen vor verschlossenen Türen gestanden und ihre Verwandten nicht besuchen dürfen.
Evangelium und tröstende Worte wurden in die Häuser gebracht
Doch Gottes Geist habe sich von dem Erschrecken über die Pandemie und die Kontaktsperre nicht abhalten lassen zu wirken, so der Bischof. "Ganz im Gegenteil: Das Evangelium und tröstende Worte wurden über Briefe und Zeitungsartikel und Telefon in die Häuser gebracht." Geistliche Gedanken und festliche Musik seien über Videos, Radio und Internet in viele Wohnzimmer gelangt.
Den Wert von Begegnung und Gemeinschaft neu entdecken
Nun gehe es darum, den Wert von Begegnung und Gemeinschaft neu zu entdecken und die Not anderer stärker wahrzunehmen. Dabei dürften die globalen Herausforderungen nicht aus dem Blick verloren werden, sagte Magaard und verwies auf die dramatischen Folgen der Krise in vielen Ländern. Manchmal brauche es Zeit, dass der Geist Gottes wirken könne. "Dann aber zeigt er sich als eine Kraft, die Menschen aus der Vereinzelung führt und in Bewegung setzt."