Karfreitag

Botschaften unserer Bischöfinnen und des Bischofs zum Karfreitag: Hoffnung inmitten von Leid

Die Bischöfinnen und der Bischof der Nordkirche. Von links nach rechts: Bischöfin Nora Steen (Sprengel Schleswig und Holstein), Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Bischof Tilman Jeremias (Sprengel Mecklenburg und Pommern), Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck, außerdem Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland).
Die Bischöfinnen und der Bischof der Nordkirche. Von links nach rechts: Bischöfin Nora Steen (Sprengel Schleswig und Holstein), Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Bischof Tilman Jeremias (Sprengel Mecklenburg und Pommern), Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck, außerdem Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland).© Nordkirche / Tim Riediger

15. April 2025

Karfreitag ist einer der wichtigsten Feiertage im Kirchenjahr. Inmitten von Krisen, Unsicherheiten und gesellschaftlichen Herausforderungen rufen die Bischöfinnen und der Bischof der Nordkirche in ihren Karfreitagsbotschaften 2025 dazu auf, sich dem Leid zu stellen und darin neue Hoffnung zu finden.

Mehr erfahren auf unserer Themenseite "Ostern" oder hier: "Basiswissen Karfreitag" auf der Webseite der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Karfreitag ist ein zentraler Feiertag für Christ:innen weltweit. Er erinnert an die Kreuzigung Jesu Christi und steht für Trauer, Klage und die Auseinandersetzung mit Leid und Tod. In diesem Jahr fällt der Tag auf ein gemeinsames Datum auch mit den orthodoxen Kirchen. Dies war zuletzt vor acht Jahren so, da unterschiedliche Kalender gelten.

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt: Hinschauen und Hoffnung finden

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt betont in ihrer Karfreitagsbotschaft die Bedeutung des bewussten Hinschauens: auf das Kreuz, auf das Leid in der Welt und auf zerstörte Gewissheiten. Sie erinnert an die biblische Karfreitagserzählung aus dem Johannesevangelium: „Es ist vollbracht“ (Johannes 19,30).

Für Kühnbaum-Schmidt ist das Kreuz nicht nur Symbol für Schmerz und Gewalt, sondern auch ein Spiegelbild aktueller gesellschaftlicher Wirklichkeit, in der Menschen täglich Leid und Gewalt erfahren.

Nicht Resignation, sondern Hoffnung

Im Zentrum ihrer Karfreitagsbotschaft steht die Hoffnung:

Am Kreuz ist der Tod am Ende – Hoffnung wird möglich – mitten in der Dunkelheit.

Die Landesbischöfin ruft dazu auf, sich nicht dem resignierten Schweigen hinzugeben, sondern in der Gemeinschaft neue Zuversicht zu finden. Das Kreuz werde so zum Symbol einer Hoffnungsgemeinschaft, die von Gottes Liebe und Mitgefühl getragen ist.

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bei der Predigt
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bei der Predigt© Annelie Haack, Nordkirche

Bischöfin Kirsten Fehrs: Berührbar bleiben für den Schmerz

Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, hebt in ihrer Karfreitagsbotschaft die Bedeutung von Mitgefühl und Trauer hervor.

„Berührbar bleiben für den Schmerz“ bedeutet für sie, die Kreuze unserer Zeit nicht zu übersehen, sondern sie vor Gott zu bringen. Karfreitag zeige, dass Jesus Christus unsere Lasten mitträgt und uns mit seiner Liebe und Gerechtigkeit beschenkt.

Kreuz ist Anfang eines neuen Lebens

Fehrs betont, dass Karfreitag für den Einsatz für Frieden, Freiheit und Menschenwürde steht. Die Botschaft dieses Tages:

Die Liebe ist nicht totzukriegen. Am Ende des Schmerzes steht ein Neuanfang.

Das Kreuz ist für sie nicht das Ende, sondern der Anfang eines neuen Lebens, das Hoffnung und Zuversicht schenkt.

Bischöfin Kirsten Fehrs predigt im Ornat aus dem Altarraum der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis
Bischöfin Kirsten Fehrs predigt im Hamburger Michel, der Hauptkirche St. Michaelis.© Marcelo Hernandez

Bischof Tilman Jeremias: Karfreitag und Pessach – Leiden und Befreiung verbinden

Bischof Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, verbindet in seiner Karfreitagsbotschaft das christliche Gedenken an das Leiden Jesu mit der jüdischen Befreiungserzählung des Pessachfestes.

Beim Sedermahl der jüdischen Gemeinde in Rostock sei ihm bewusst geworden, wie eng Leid und Hoffnung miteinander verbunden sind. Die Symbole des Sederabends erzählten von Tränen, Sklaverei und Befreiung.

Gott ist Befreiung und Erlösung

Für Jeremias liegt die zentrale Botschaft von Karfreitag und Pessach in der Hoffnung auf Befreiung und Neuanfang:

Es gibt Leid und Tod – aber Gott ist nicht fern. Er ist Befreiung, Erlösung, Neuanfang.

Gerade in einer Welt voller Unsicherheit und Krieg sei diese Hoffnung auf einen Neuanfang zentral. „Gott bleibt uns nah und schenkt immer wieder einen Neuanfang“, so der Bischof.

Bischof Tilman Jeremias vor dem Altar im Greifswalder Dom
Bischof Tilman Jeremias predigt regelmäßig in seinem Sprengel an wichtigen Feiertagen, hier im Greifswalder Dom.© Marcelo Hernandez, Nordkirche

Bischöfin Nora Steen: Ein realistischer Feiertag für Suchende

Bischöfin Nora Steen, Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein, bezeichnet Karfreitag als „realistischen Feiertag“. In einer Welt voller Brüche und Sinnkrisen erinnert sie daran, dass nicht alles zu reparieren ist.

Karfreitag sei der Tag, an dem man die Dinge beim Namen nennen darf: „Wie steht es um mein Leben, um unsere Gesellschaft, um diese Welt? Was ist zerbrochen – in mir, in uns?“ Der Tod Jesu konfrontiere mit Verlust und Scheitern, doch genau dort sei Gott gegenwärtig.

Gott ist auch in Scherben und Brüchen

Die Botschaft des Karfreitags ist für Nora Steen:

Nicht alles lässt sich kitten. Aber Gott ist da. Genau dort, wo du die Scherben deiner Lebensträume in den Händen hältst.

Karfreitag sei ein Feiertag für Suchende, Zweifelnde und Verletzte – ein Tag der Ehrlichkeit, der Brüche und der Hoffnung, dass Gott selbst in diesen Brüchen gegenwärtig ist.

Bischöfin Steen im Talar entzündet eine Kerze im Schleswiger Dom, 2024
Bischöfin Steen im Talar entzündet eine Kerze im Schleswiger Dom, 2024© Marcelo Hernandez, Nordkirche

Hintergrund: Karfreitag in der Nordkirche

Karfreitag ist ein zentraler Feiertag im Kirchenjahr der Nordkirche. Er erinnert an die Kreuzigung Jesu Christi und steht für Trauer, Klage und die Auseinandersetzung mit Leid und Tod. Das Wort „Karfreitag“ stammt vom althochdeutschen „kara“ (Klage, Trauer). In der Nordkirche finden am Karfreitag zahlreiche Gottesdienste statt, oft um 15 Uhr zur Todesstunde Jesu. Die Gottesdienste sind geprägt von Stille, Besinnung und der Hoffnung auf Auferstehung, die an Ostern gefeiert wird.

 

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