Jüdisches Pessach-Fest beginnt in schweren Zeiten
22. April 2024
An Pessach feiern Jüdinnen und Juden weltweit die Befreiung aus der ägyptischen Gefangenschaft vor mehr als 2000 Jahren. Das Fest gehört zu den wichtigsten jüdischen Feiertagen und fällt in aktuell schwere Zeiten: Die Sorge um die aus Israel von der Hamas entführten Geiseln und der Krieg im Nahen Osten sind belastend.
Acht Tage lang dauert das Fest. Es beginnt mit einem feierlichen Seder-Abend und den traditionellen Speisen des Seder-Mahls. Dazu gehören ungesäuertes Brot und verschiedene Gemüse, die Stationen der harten Zeit in Ägypten symbolisieren.
Segenwünsche des Bischofsrates zum Pessach-Fest
Die Bischöfinnen und der Bischof der Nordkirche haben den jüdischen Gemeinden Segenswünsche ausgesprochen:
Im Gedenken des Pessach-Festes an die Leidensgeschichte der Bedrückung und Zwangsarbeit und die göttliche Befreiung davon beten wir dafür, dass der Ewige den Staat Israel und alle seine Bürgerinnen und Bürger beschützen und bewahren möge.
Das vollständige Grußwort des Bischofsrates in dieser Pressemitteilung
Sie erinnerten an die Angriffe Irans auf Israel, das Schicksal der noch immer verschleppten Geiseln durch die Hamas und verurteilten den wachsenden Antisemitismus in Deutschland.
Ökumenewerk der Nordkirche pflegt Kontakte
Auf dem Gebiet der Nordkirche gibt es 13 jüdische Gemeinden, verteilt auf drei Bundesländer. Elf von ihnen gehören dem Zentralrat der Juden in Deutschland an.
Für die Beziehungen zu jüdischen Gemeinden und Einrichtungen ist das Referat für den christlich-jüdischen Dialog im Ökumenewerk der Nordkirche zuständig.
Kurz erklärt: Der Seder-Teller
In der Mitte der Festtafel steht der Seder-Teller, auf dem diese sechs Symbole liegen:
- Sroa – ein (Hühner- oder Lamm)Knochen, er erinnert an die Opfer, die im Tempel dargebracht wurden, und symbolisiert die starke Hand Gottes
- Maror – ein Bitterkraut wie Meerrettich, das an die bittere Zeit in Ägypten erinnert
- Karpas – eine Erdfrucht, wie zum Beispiel Radieschen, das auch ein wenig scharf ist. Karpas erinnert an die harte Sklavenarbeit in Ägypten
- Chaseret – auch ein Kraut, ähnlich dem Maror, man kann zum Beispiel Lauch dafür nehmen
- Bejza – ein Ei, das ebenfalls für die Opfer im Tempel, aber auch für den Kreislauf des Lebens steht
- Charosset – eine Mischung aus geriebenen Äpfeln, Dattelmus und Nüssen, das an den Mörtel erinnert, mit dem die Sklaven die Pyramiden bauten.