Jahresbericht

Brot für die Welt: 2020 war ein gutes Spendenjahr

Dank der hohen Spendenbereitschaft 2020 konnte Brot für die Welt viele Hilfsgüter ausliefern und neue Projekte anschieben.
Dank der hohen Spendenbereitschaft 2020 konnte Brot für die Welt viele Hilfsgüter ausliefern und neue Projekte anschieben. © Austin Ban, Unsplash

27. August 2021

Das kirchliche Hilfswerk Brot für die Welt hat seinen Jahresbericht vorgelegt. Demnach war die Spendenbereitschaft in der Corona-Pandemie außerordentlich hoch. Gleichzeitig werde jedoch offenbar, dass Armut, Hunger, Klimakrisen und Corona die Schere zwischen dem globalen Norden und dem Rest der Welt weiter auseinander driften lasse, so die Präsidentin des Hilfswerks, Dagmar Pruin.

Ebenso ging sie auf die Situation in Afghanistan ein und appellierte eindringlich an die Bundesregierung, sich für die Menschen dort einzusetzen. Es müsse bei den neuen Machthabern auf die Einhaltung der Menschenrechte und die Gewährung zivilgesellschaftlicher Freiheit gedrungen werden. Zugleich mahnte die Präsidentin, die Dauerkrisen auch in anderen Ländern wie etwa im Südsudan nicht aus dem Blick zu verlieren.

2020 viele Spenden, 2021 ungewiss

Im vergangenen Jahr erhielt Brot für die Welt bundesweit mehr als 76,8 Millionen Euro an Spenden und Kollekten. Das ist ein Plus von 12,4 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Das gute Ergebnis für das Jahr 2020 erklärt sich vor allem daraus, dass die Weihnachtskollekte 2019 noch stabil war und dann im Corona-Jahr 2020 der Spendenanteil massiv angewachsen ist. In den Jahren 2020 und 2021 sind aufgrund der Corona-Auflagen aber die Gottesdienstbesuche zurückgegangen und damit die Kollekten vor allem in der Advents- und Weihnachtszeit 2020 geringer ausgefallen. Das wird sich erst im Jahresergebnis 2021 niederschlagen. Hier zeichnen sich bereits jetzt erhebliche Einbußen ab.

Viele neue Projekte in Afrika

In der Projektarbeit konnten im vergangenen Jahr 669 Projekte neu bewilligt werden, davon mit 240 die meisten auf dem afrikanischen Kontinent. Im Zentrum stehen langfristige Maßnahmen, die Hunger und Mangelernährung überwinden, Bildung und Gesundheit fördern, Zugang zu sauberem Wasser schaffen, die Achtung der Menschenrechte und Demokratie stärken und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen unterstützen.

In der Pandemie haben zudem viele Projektpartner ihre Maßnahmen coronabedingt angepasst. Sie haben Aufklärungsprogramme über Covid-19 und Hygienemaßnahmen gestartet und zusätzliche Hilfsprogramme aufgesetzt: etwa für Kinder, die wegen der Lockdowns nicht mehr in die Schule gehen konnten und kein Schulessen mehr bekamen oder für Tagelöhner und Straßenverkäuferinnen, die ihre Einkommensmöglichkeiten verloren haben.

Werbe- und Verwaltungskosten gering 

Neben Spenden und Kollekten erhielt Brot für die Welt 2020 Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und Drittmittel, vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen 322,8 Millionen Euro zur Verfügung, das waren gut zehn Millionen Euro mehr als 2019 (312,6 Mio. Euro).

Die Gesamtausgaben für Projekte betrugen 268,4 Millionen Euro (90,6 Prozent der Mittel). Für Werbe- und Verwaltungsaufgaben wurden 9,4 Prozent eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet den Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben als niedrig.

Historie und Aufgaben

Brot für die Welt wurde 1959 gegründet. Aktuell fördert das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen mehr als 1800 Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit in fast 90 Ländern.

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