Buxtehude-Kantatenzyklus wird in Rostock an sechs Orten aufgeführt
15. Februar 2013
Rostock/Schwerin/Plön. Die Rostocker Kantoren planen zur Passionszeit ein besonderes Musikprojekt. Der siebenteilige Kantatenzyklus "Membra Jesu nostri" (lat.: "Die allerheiligsten Gliedmaßen unseres leidenden Jesus") des dänisch-deutschen Organisten und Komponisten Dietrich Buxtehude (um 1637-1707) wird ab Sonnabend, 16. Februar, an sechs verschiedenen Orten von verschiedenen Kantoreien aufgeführt.
Geplant ist, dass jeweils eine Kantate an einem Sonnabend in der Passionszeit erklingt. Nur am 23. März wird die St. Johanniskantorei zwei Kantaten aufführen. Weil die Abschnitte relativ kurz sind, werden in jeder Veranstaltung eine weitere Buxtehude-Kantate zur Passion sowie Orgelmusik zu Gehör gebracht.
Auch in der Kirchenregion Holsteinische Schweiz soll Buxtehudes Kantatenzyklus erklingen. Dazu soll es erstmals ein gemeinsames Chorprojekt dreier Kirchengemeinden geben. Konzerttermine: Am 3. März (17 Uhr) in der St.-Petri-Kirche zu Bosau, am 9. März (18 Uhr) in St.-Johannis zu Neukirchen und am 10. März (18 Uhr) in der Petrikirche zu Niendorf/Ostsee.
In Rostock hatte es bereits vor zwei Jahren ein ähnliches Musikprojekt gegeben. Damals hatten die Kantoren das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach an sechs verschiedenen Tagen aufgeführt, so wie der Komponist es vorgesehen hatte.
"Membra Jesu nostri" enstannt in Buxtehudes Zeit am Lübecker Dom
Dietrich Buxtehude schrieb seinen Passions-Zyklus "Membra Jesu nostri" im Jahr 1680 als Organist an St. Marien in Lübeck. Der Zyklus geht aus von einer mittelalterlichen mystischen Dichtung, die aus sieben Teilen besteht. Diese Teile sind in aufsteigender Reihenfolge einer Körperpartie des Gekreuzigten gewidmet (Füße, Knie, Hände, Seite, Brust, Herz, Gesicht). Der siebte Teil (Salve caput cruentatum) hatte schon Paul Gerhardt als Vorlage für das Kirchenlied "O Haupt voll Blut und Wunden" gedient, das auch von Johann Sebastian Bach in der Matthäus-Passion verwendet wurde.
Info: Die Rostocker Passionsandachten beginnen jeweils um 18 Uhr. Sie sind in der Universitätskirche (16. Februar), in der Heiligen-Geist-Kirche (23. Februar), in der Dorfkirche Lichtenhagen (2. März); in der katholischen Christuskirche (9. März), in der Warnemünder Kirche (16. März) sowie in der St. Johanniskirche (23. März) geplant.