Hamburger Widerstandskämpfer erhalten Stolpersteine
12. November 2024
Vor Hamburgs Untersuchungsgefängnis werden künftig Stolpersteine an die vor 80 Jahren hingerichteten 15 politischen Widerstandskämpfer der Hamburger Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe erinnern. Die Nazis hatten sie 1944 hingerichtet, weil sie Arbeiter gegen das NS-Regime mobilisiert und zur Sabotage der Rüstungsproduktion aufgerufen hatten.
Gefertigt wurden Steine mit den Namen der Ermordeten vom Kölner Künstler Gunter Demnig. Er wird sie am 12. November um 14 Uhr vor dem Torhaus der Haftanstalt verlegen, teilte die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN-BdA) mit.
Veranstaltung steht allen offen
Die Verlegung knüpfe an eine Gedenkveranstaltung vom 26. Juni, dem Jahrestag der Ermordung, an. Dabei gedachten den Angaben zufolge etwa 150 Menschen der Opfer. Die Stolpersteinverlegung ist öffentlich zugänglich.
Die Widerstandsgruppe zählte etwa 300 Mitglieder und sei damit eine der größten in der Hansestadt zur Zeit des Zweiten Weltkrieges gewesen. Am 26. Juni 1955 wurden 15 Menschen dieser Gruppe im Untersuchungsgefängnis Hamburg mit dem Fallbeil enthauptet. Insgesamt ermordeten die Nazis mehr als 70 Mitglieder dieser Gruppe, einige davon ohne Gerichtsverhandlung.
Jede wird individuell geehrt
Die Gedenkzeremonie vor dem Torhaus des Gefängnisses wird laut VVN-BdA individuelle Ehrungen für jeden der 15 hingerichteten Widerstandskämpfer beinhalten.
Unter den erwarteten Teilnehmenden seien Angehörige der Opfer sowie Vertreter verschiedener Organisationen, darunter die VVN-BdA, die Arbeitsgemeinschaft verfolgter Sozialdemokraten, das Auschwitzkomitee und die Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen.