Crivitzer Friedensglocke "für Frieden, Verständigung und Versöhnung"
10. August 2020
Ein "deutliches Zeichen für Frieden und Abrüstung" nennt der Greifswalder Bischof Tilman Jeremias die Crivitzer Friedensglocke. Am vergangenen Wochenende wurde die Friedensglocke feierlich zum ersten Mal öffentlich angeschlagen. Anlass war der 75. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki.
Bischof Jeremias sprach ein geistliches Wort und einen Segen. Bei der Veranstaltung wurde auch eine Gedenktafel für die friedliche Revolution in Crivitz enthüllt. Ein Grußwort der Landesregierung überbrachte Justizministerin Katy Hoffmeister, ebenso sprach Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung.
Glocke "für Frieden, Verständigung und Versöhnung“
"Die Crivitzer Friedensglocke soll erklingen für Frieden, Verständigung und Versöhnung. Wir verneigen uns am heutigen Tag vor den Opfern von Hiroshima und Nagasaki, die 1945 ihr Leben lassen mussten, verstümmelt und verstrahlt wurden mit Folgen bis heute. Wir verbinden uns mit allen Menschen weltweit, die sich für friedliche Konfliktlösungen einsetzen, für Abrüstung und Ächtung der Atomwaffen. Wir sind dankbar für 75 Jahre Frieden in unserem Land.", so Jeremias.
Die Glocke wurde nach asiatischem Vorbild mit einem Klöppel zwölf Mal angeschlagen. Die Klöppel stammen aus Kriegszeiten: 1942 wurden die drei Kirchenglocken der Crivitzer Stadtkirche zu Kriegszwecken eingeschmolzen, die Klöppel überdauerten im Glockenturm.
Die stählerne Glocke hängt in einem Pavillon, in dessen Wände das Wort "Frieden" in zwölf Sprachen eingebrannt ist. Bei schönem Wetter leuchten die Schriftzüge auf der Friedensglocke.
Bündnis für Frieden und Ächtung von Atomwaffen
Die Initiative zu dem Projekt ging von dem engagierten Kirchenmitglied und Elektromeister im Ruhestand Helmuth Schröder aus. Als Stadtvertreter habe er es im Mai 2018 geschafft, die Stadtvertretung für das Vorhaben zu gewinnen. Bereits seit 2009 ist die Stadt Crivitz Mitglied bei "Mayors for Peace" (deutsch: Bürgermeister für den Frieden), einem weltweiten Bündnis, das sich der Friedensarbeit und insbesondere der Ächtung von Atomwaffen verschrieben hat.