Das Vaterunser in 500 Sprachen: Auftakt für Mitmachkampagne #reformaction2017
10. August 2016
„Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name...”: Das Vaterunser ist vielen Menschen bekannt. Doch wie hört es sich eigentlich auf Platt, Sächsisch oder Koreanisch an? Dieser Frage geht die Mitmachkampagne "#reformaction2017" der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Reformationsjubiläum 2017 nach. Der Auftaktgottesdienst unter dem Motto „Das Vaterunser - Viele Sprachen, ein Glaube, weltweit” findet am 21. August um 9.30 Uhr in der Büsumer St. Clemens-Kirche statt.
Was ist mir vor allem heilig? Was erträume ich für mich und die, die mir wichtig sind? Diese Basisfragen des Lebens, so Gottesdienst-Initiatorin Ina Brinkmann, berührten selbst Menschen, die sich mit dem Glauben nicht auskennen. Die Meldorfer Pastorin weiter: „Das Vaterunser ist Seelentröster, Sehnsuchtsfutter, Trotzspur. Für viele ist es auch das Herzensgebet, oft von Kindesbeinen an. Wenn gar nichts mehr hilft, dann nur noch das. Dafür brauchen die Menschen letztlich keine Dome, keine Kanzeln, keine Altäre, sondern nur das Zwiegespräch mit Gott, in guter Gemeinschaft mit allen Glaubenden.”
Dialogpredigt zum zentralen Gebet der Christenheit
Aus diesem Grund war Pastorin Brinkmann auch Feuer und Flamme, als Henning Kiene, Pastor und Leiter des Projektbüros Reformprozess der EKD, mit der Idee zu diesem besonderen Gottesdienst auf sie zukam. Wie sich Themen medial umsetzen lassen, damit hat Ina Brinkmann Erfahrung: aus dem Meldorfer Dom hatte sie im Advent 2012, zu Erntedank 2015 und zum Thema Inklusion im Juni 2016 drei ZDF-Fernsehgottesdienste geleitet.
Ob auf Platt oder in Italienisch, ob auf Holländisch oder in Syrisch, ob in Englisch oder Afrikaans, im Büsumer Gottesdienst werden am 21. August viele Sprachen zu Wort kommen. Gemeinsam mit Pastor Heiko Boysen, Büsum, wird Pastorin Ina Brinkmann dazu im Dialog predigen. Frische theologische Impulse sollen anregen, über das zentrale Gebet der Christenheit nachzudenken, so Brinkmann. „Zwischen den Religionen und der säkularen Welt. Zwischen Erstrebtem und Erhofftem.”
Vor laufender Kamera das Vaterunser in Dialekt oder Muttersprache einsprechen
Die Gottesdienst-Besucher werden jedoch auch zum Mitmachen eingeladen: vor laufender Kamera des Evangelischen Kirchenfunks Niedersachsen kann nach dem Gottesdienst jeder in seinem Dialekt oder in seiner Muttersprache das Vaterunser einsprechen. Die EKD produziert aus diesen Clips einen Film, der im Oktober während der Frankfurter Buchmesse an den Start gehen soll. Auch Prominente wie Gundula Gause, Nachrichtenmoderation im ZDF, und Frauke Ludowig, RTL-Fernsehmoderatorin, werden mit ihrer Version des Vaterunser zu hören sein.
„Vaterunser”-Videogrüße aus aller Welt
Bei Kaffee und Tee in der Büsumer Kirchengemeinde können an diesem Tag außerdem auch die Videogrüße von verschiedenen christlichen Gemeinden und engagierten Ehrenamtlichen der Bundesrepublik und aus aller Welt angeschaut werden. „Viele Sprachen – ein Geist, und wir hier in Büsum sind mit dabei“, freut sich Pastorin Brinkmann.
Info
Wer sich von zu Hause aus an der Mitmach-Kampagne der EKD beteiligen möchte, kann das Vaterunser in seiner Sprache oder in seinem Dialekt als Audiodatei hochladen oder übers Smartphone einsprechen: <link http: reformaction2017.de link-extern>#reformaction2017