Diakonie-Kongress: Kirche muss "raus aus der Bubble"
03. September 2021
Kirche und Diakonie müssen sich nach den Worten von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm mehr in ihrem Quartier einbringen und sich mit Vereinen, Initiativen und der Kommune vernetzen. Das sagte er zum Auftakt des zweitägigen Kongresses "Wir&Hier" in Hamburg.
Ausgerichtet wird der Kongress von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie Deutschland zum Thema Sozialraum im Wandel. Vorgestellt werden unter anderem mehrere Praxisbeispiele aus der Diakonischen Arbeit.
"Dorthin, wo das Leben steppt"
Gleich zu Beginn machte EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm klar, dass es zum Kernauftrag der Kirche gehöre, dort hinzugehen, wo die Menschen leben und leiden. Die Kirche müsse sich mehr heraus bewegen, "wo das Leben steppt", ergänzte EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich. "Raus aus der Bubble, rein in den Schaum."
Mehr als 500 Interessierte wollen während des Kongresses Perspektiven entwickeln, wie sich Kirche und Diakonie im Quartier vor Ort einbringen können. Neben der Fachdiskussion steht die Vorstellung von 30 konkreten Projekten im Mittelpunkt. Der Kongress musste pandemiebedingt mehrfach verschoben werden. Er findet nun hybrid statt: Ein Teil der Gäste ist vor Ort, ein anderer beteiligt sich online an den Diskussionen.
Für einen Wandel ohne Verlierer
Der stetige Wandel ist nach den Worten von Diakonie-Präsident Ulrich Lilie aktuell die Konstante des gesellschaftlichen Lebens. Herausforderungen wie Integration, Digitalisierung und Klimawandel müssten so gestaltet werden, dass es keine sozialen Verlierer gibt. Kirche und Diakonie hätten die Aufgabe, den Zusammenhalt vor Ort zu organisieren und dafür offene Räume für die Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit anzubieten.
Ziel seien lebenswerte und menschliche Quartiere, die niemanden ausschließen. Die Angebote sollten mit den Menschen vor Ort gemeinsam entwickelt werden. Notwendig sei dafür eine "hinhörende Kirche".