Diskussion zu 100 Jahre Kirche ohne Obrigkeit
30. Januar 2019
1919 wurde die Trennung von Staat und Kirche vollzogen. Zu diesem geschichtlichen Ereignis und seinen Folgen diskutiert unter anderem Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich am 8. Februar in der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg.
1919 war das Jahr, in dem die „gottgewollte Obrigkeit“ im November 1918 durch die Revolution ins Exil getrieben und der Bund von „Thron und Altar“ damit beendet worden war. Was zunächst nach einem Neuanfang klang, brachte die Evangelisch-Lutherische Kirche kam in die tiefste Krise seit der Reformation. Mit der Weimarer Republik konnten sich die meisten Protestanten nicht anfreunden, und Adolf Hitler wurde 1933 vielfach als neue christliche Obrigkeit begrüßt. Erst nach 1945 veränderte sich langsam das Verständnis von Obrigkeit, und der Protestantismus fand zur Demokratie.
Wie ist das Verhältnis von Staat und Kirche heute zueinander?
Der Veranstaltung "Kirche ohne Obrigkeit - 100 Jahre Trennung von Staat und Kirche" beginnt am 8. Februar um 19 Uhr in der Hauptkirche St. Jacobi (Jakobikirchhof 22, 20095 Hamburg). Die Teilnahme ist kostenlos.
Genau um diesen Wandel geht es an dem Abend mit Vortrag und Diskussionen. Es soll zum einen des schwierigen Jubiläums gedacht, aber zum anderen auch Bilanz gezogen werden: Wie ist das Verhältnis von Staat und Kirche heute zueinander? Wie steht es mit der Trennung von Staat und Kirche, und welche Bedeutung hat Kirche in der Gesellschaft von heute?
Mit dabei sind neben Landesbischof Ulrich der Historiker Hartmut Lehmann, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Pau, sowie die Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtags, Marlies Fritzen. Die Hauptkirche St. Jacobi veranstaltet den Abend zusammen mit der Evangelischen Akademie der Nordkirche.