Ehrenamtliche Hilfe für Menschen in Quarantäne
28. Dezember 2020
Normalerweise unterstützen sie Patienten am Westmecklenburg-Klinikum Helene von Bülow bei Erledigungen und Besorgungen. Während der Pandemie sind die "Grünen Damen" ebenso für Menschen in Quarantäne im Dienst – per Telefon.
Eigentlich sind die Helferinnen stets auf den Stationen der beiden Krankenhäuser des Klinkums in Ludwigslust und Hagenow anzutreffen. Doch durch die Pandemie sind Krankenbesuche vor Ort derzeit nicht möglich. Die Grünen Damen sind dennoch im Einsatz: In Kooperation mit dem Fachdienst Gesundheit des Landkreises Ludwigslust-Parchim haben sie einen Telefondienst eingerichtet, um mit den Menschen in Kontakt zu bleiben.
Anrufe direkt vom Krankenbett aus
"Wir haben uns überlegt, was wir tun können, um trotz Corona Hilfe zu leisten", sagt Karin Wolf, Einsatzleiterin der ehrenamtlichen Frauen. "Auftrag und Ziel unseres Dienstes ist die menschliche Zuwendung", erläutert sie. "Die bringen wir nun eben auf anderen Wegen zu den Patienten."
Da sie im Moment keine Besuche auf Station machen können, bieten die Grünen Damen Gespräche per Telefon an. Die jeweiligen Telefonummern haben sie auf den Stationen hinterlegt – sowohl in Hagenow als auch in Ludwigslust. So könnten die Patienten direkt vom Krankenbett aus anrufen und auch zum Jahreswechsel mit jemandem sprechen, sagt Karin Wolf.
Gespräche für Menschen in Isolation
Darüber hinaus leisten fünf der Grünen Damen in Ludwigslust und Hagenow einen zusätzlichen Telefondienst: In Kooperation mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Ludwigslust-Parchim sind sie wochentags jeweils für mehrere Stunden ansprechbar für Menschen in Quarantäne, die keine Angehörigen oder andere Ansprechpartner in der Nähe haben. Die Grünen Damen sprechen mit ihnen, hören zu und vermitteln bei Bedarf über das Gesundheitsamt konkrete Hilfe.
Dr. Ute Siering, Leiterin des Fachdienstes Gesundheit des Landkreises, ist dankbar für den Einsatz der Grünen Damen. Denn die Vielzahl der unter Quarantäne stehenden Menschen mache es dem Fachdienst unmöglich, einen engen Kontakt zu allen zu halten.
"Uns ist sehr bewusst, dass in ohnehin schwierigen Zeiten der Zustand der häuslichen Absonderung nach Behördenanordnung mit den Menschen etwas macht. Wer allein lebt, wer über fachliche Probleme hinaus Gesprächsbedarf hat, der bekommt von meinen Kolleginnen und Kollegen oder bei Nachfrage bei der Behördennummer 115 den Kontakt zu den Grünen Damen vermittelt", erklärt Fachdienstleiterin Ute Siering.
Hilfe für Jung und Alt
Schon in der Adventszeit hatten die Grünen Damen für Patienten sowie Bewohner des Hagenower Mutter-Kind-Zentrums und Altenpflegeheims Adventssterne, Grußkarten, Adventskalender, Kuschelkissen, Mützen und Socken gebastelt und genäht. Zudem sind sie wie bisher in Bereitschaft, um bei Bedarf Wäsche und andere notwendige Dinge für Patienten zu beschaffen, die sie derzeit jeweils am Eingang der Krankenhäuser abgeben.
"Was die Grünen Damen hier ehrenamtlich trotz Corona leisten, beeindruckt mich tief", sagt Krankenhausseelsorger Stefan Döbler. "Ich bin ja erst neu hier im Dienst und freue mich daher schon sehr darauf, dass wir uns hoffentlich bald, wenn die Pandemie zurückgeht, treffen können und dann auch viel mehr persönlich zusammenarbeiten werden."