Ein Kompliment: Das schönste Geschenk zum Weihnachtsfest
21. Dezember 2021
Weihnachten ist das Fest der Liebe. Das wissen wir spätestens durch zahlreiche Werbespots. Aber man kann diese Liebe auch ganz unkommerziell ausdrücken. Zum Beispiel mit einem Kompliment an jemanden, der einem besonders wichtig ist. Darum dreht sich die diesjährige Weihnachtsaktion #Liebeserklärung der Nordkirche. Hier kommen einige besonders schöne Beispiele.
"Mit Dir geht mir nie der Gesprächsstoff aus": Es ist ein kurzer Satz. Und doch drückt er tiefe Verbundenheit aus. Es geht um eine Freundschaft, die einen die Zeit vergessen lässt. Um einen Menschen, mit dem man gerne zusammen ist und stundenlang redet.
Mit Worten Freude machen
Versendet hat dieses Kompliment Agnes aus dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg über das Team Segensreich. Die Pastorinnen Sarah Stützinger und Inga Meißner haben über Facebook und Instagram Menschen in dieser Adventszeit aufgefordert, kleine Liebesbotschaften per Mail einzusenden, mit denen sie anderen in ihrer Umgebung Freude machen oder einfach mal Danke sagen wollen. Aus den Zusendungen erstellen sie Posts mit dem Hashtag #Liebeserklärung. Jeden Tag im Dezember gibt es eine andere liebe Botschaft über die sozialen Kanäle von Segensreich zu lesen.
Begonnen hat die Aktion mit Hochzeitspaaren. Doch schnell zog sie größere Kreise. "Es haben erstaunlich viele mitgemacht", sagt Pastorin Stützinger. Wer möchte, könne anonym bleiben – viele würden jedoch mit ihrem eigenen Namen und teilweise auch mit persönlichen Fotos Komplimente verteilen.
Geflügelte Liebesbotschafter
Besonders viele und sehr bewegende Zusendungen seien Freundschaftserklärungen, so Stützinger. "Das zeigt, wie wichtig diese Bünde sind. Es geht eben nicht immer nur um die Kleinfamilie", verdeutlicht die Pastorin.
Mehr zur Aktion auf dem Facebook-Account des Frauenwerks Lübeck-Lauenburg
Um Engel als Liebesbotschafter dreht sich eine Straßenaktion, die Silke Meyer, Leiterin des Evangelischen Frauenwerks Lübeck-Lauenburg initiiert hat: Sie hat in diesem Dezember an zwei Tagen kleine Andachten "to go" zusammen mit kleinen Engelsanhängern und den Motivkarten zur #Liebeserklärung der Nordkirche am Lübecker Bahnhof verteilt.
Die Andacht verdeutlicht: Du bist nicht allein. Denn Gottes Gesandte, seine Engel, sind unter uns. "Sie zeigen uns, was vorher noch nicht zu sehen war, eröffnen uns Möglichkeiten, die manchmal ganz unerkannt, alles zum Guten wenden", heißt es im Andachtstext. Gleichzeitig regt die Andacht dazu an, Gutes weiterzugeben. "Wem könnten Sie ein Engel sein?", heißt es da zum Schluss.
Ermutigungen hinter jedem Türchen
Der Erfolg dieser Aktion kann sich sehen lassen. "In eineinhalb Stunden waren 80 Stück weg", sagt Silke Meyer glücklich. Vergeben wurden die Andachten nicht nur an Frauen. Ganz unterschiedliche Menschen hätten angehalten, um sich einen Engel mit Botschaft abzuholen. "Manche Leute sind vom Rad gestiegen. Auch ein Autofahrer hat angehalten und hat sich was reinreichen lassen. Manche waren auf dem Weg zum Flieger, andere wollten ihre Mutter besuchen und haben die Karten als Mitbringsel eingesteckt", so Meyer.
Daneben hat sie den digitalen Adventskalender des Frauenwerks mit Liebeserklärungen gestaltet: Hinter jedem Türchen steckt eine liebe Botschaft, manchmal zum Innehalten und Besinnen, manchmal auch zum Schmunzeln. Herausgekommen ist etwa ein lieber Gruß an den Ehemann, der einen nach vielen Jahren immer noch "mein Engelchen" nennt – oder ein Dankeswort an die Kraft der Natur, die einen jeden Tag aufs Neue staunen lässt. Manchmal ist die Botschaft auch eine Ermutigung, neue Freundschaften einzugehen und die Macken der alten Bindungen zu respektieren. So zumindet könnte man das Gedicht "Auf der Bank" interpretieren, das sich ebenfalls hinter einem Türchen verbirgt.
Ein Wunschbaum für die Sehnsüchte
Doch was wünschen sich eigentlich die Menschen, die zum Weihnachtsgottesdienst kommen? In der Hamburger Kirchengemeinde Wellingsbüttel stellt Pastorin Gesina Bräunig vor dem Fest einen Tannenbaum vor der Pfarrscheune mit ihren Krippenfiguren auf. Jede und jeder, der möchte, kann daran seine ganz persönlichen Herzenswünsche auf Kärtchen anhängen. Getreu dem Motto: Was fehlt mir, ist aber nicht unbedingt zu kaufen?
Vorbild ist die Geschichte "Der Wunschbaum" aus dem Buch "Jesus klingelt" von Susanne Niemeyer, erzählt Pastorin Bräunig. Die humorvolle Erzählung handelt vom Weihnachtsfrust einer Alleinstehenden, deren Gesuch (Ich wünsche mir einen Mann!") ein kleines Weihnachtswunder auslöst.
Dank an alle, die stets ihr Bestes geben
Manchmal geht es auch darum, einfach mal Danke zu sagen. Der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein macht dies mit #Liebeserklärungen über Facebook – und zollt damit seinen Mitarbeitenden Respekt. Gleichzeitig sind die Botschaften eine Einladung, das Gute, das man selbst erfahren hat, weiterzugeben.
Und das lautet dann zum Beispiel so: "Manchmal scheint es darum zu gehen, den Laden irgendwie am Laufen zu halten. Da tut ein Perspektivwechsel gut, wenn jemand anderes sagt: Du rockst selbst die kärgste Hütte! Wem wolltet ihr das schon immer mal sagen?"
Kopf hoch – Gott liebt Euch!
Um die Liebe Gottes, aber auch die Liebe zwischen zwei Menschen geht es bei den Gottesdiensten von Achim Strehlke, Pastor der Jugendgemeinde Koppelsberg: In dieser Adventszeit hat er unter anderem einen Gottesdienst für junge Menschen veranstaltet, die im Jugendaufbauwerk auf ihre Arbeit in einer Behindertenwerkstatt vorbereitet werden. Neben klassischen Weihnachtsliedern haben sie auch den Popsong "Last Christmas" von Wham! gesungen, in dem es um eine enttäuschte Liebe geht.
Pastor Strehlke hat dieses Lied im Kontext der Aktion #Liebeserklärung zum Anlass genommen, die Jugendlichen zu stärken, auch wenn im Leben nicht alles glatt läuft. "Es geht in dem Lied um Verletzlichkeit. Jemand öffnet sein Herz, aber wird vergessen. Auch Gott macht sich verletzlich: Er schenkt uns seinen Sohn, der umgebracht wird. Doch die Liebe ist stärker. Er bleibt bei uns. Das habe ich versucht zu vermitteln", sagt Pastor Strehlke.
Egal welche Enttäuschung wir Menschen durchmachen, es gibt jemanden, der zu uns hält, so seine Botschaft. An Heiligabend wird er sie weitergeben: Auch dann gestaltet er einen Gottesdienst für Jugendliche und ihre Familien in der Kapelle am Koppelsberg.