Nikolaus heißt, selbstlos geben und beschützen
06. Dezember 2021
In heutigen Darstellungen sind Nikolaus und Weihnachtsmann rein äußerlich kaum zu unterscheiden. Doch nur der Nikolaus hat eine kirchliche Geschichte. Worauf es jedoch am meisten ankommt, ist die Botschaft: Am Nikolaustag feiern wir die Nächstenliebe und die Mitmenschlichkeit.
Aus dem Archiv: Die Geschichte vom Nikolaus
Ob im Strumpf, im Stiefel oder auf dem Teller: In den meisten christlich geprägten Regionen erhalten die Kinder am Nikolaustag Süßigkeiten und kleine Geschenke. Meist kommt der Nikolaus im Schutze der Dunkelheit und verschwindet dann wieder unerkannt. Von prunkvollem Auftritt mit Glocken, Schlitten und Sternenstab keine Spur, höchstens Stiefelschritte sind zu hören. Er ist ein bescheidener Mann, so sagt es die Legende.
Wohltäter der Armen und Ausgegrenzten
Denn so hatte er als Bischof von Myra zu Lebzeiten (270-343) zwar ein hohes Amt, doch die Überlieferungen deuten darauf hin, dass er ohne großes Aufsehen, Hilfe leistete. So beschenkte er heimlich eine arme Familie, deren Töchtern der Verkauf in die Prostitution drohte. Auch soll er Seeleute vor dem Untergang gerettet haben und Verurteilte vor der Hinrichtung bewahrt haben.
Auf dem Weg durch die Adventszeit ist dieser Nikolaus mit den Geschichten beinahe alltäglicher Mitmenschlichkeit ein guter Wegbegleiter. Womöglich besonders in diesem Jahr, in dem vielerorts die Nerven blank liegen und der unterschiedliche Umgang mit der Pandemie Familien und Freundschaften vor Bewährungsproben stellt. Neben den Konflikten im Privaten hat die Pandemie für eine Verschärfung von Armut und sozialen Ungleichheiten geführt.
Wir können die Nikolaus-Geschichte fortschreiben
Es ist ein Geschenk, dass es in dieser schwierigen Zeit Menschen gibt, die den Geist des Nikolauses wach halten, indem sie anderen ohne eine Gegenleistung helfen. Ein Beispiel dafür ist die Hamburger Aktion „Mehr als eine warme Mahlzeit“, bei der Ehrenamtliche etwa Menschen ohne Obdach unterstützen. Sie sorgen dafür, dass die Geschichte des Nikolaus fortgeschrieben wird – und weit mehr ist als eine fromme Legende aus ferner Zeit.