Abschied von einer Traditionsveranstaltung

Ein letzter Motorradgottesdienst für Hamburg

Rund um den Michel (Archivbild) soll es noch einmal ein Festprogramm mit tausenden Biker:innen und Schaulustigen geben: 2025 soll der Hamburger Motorradgottesdienst ein letztes Mal stattfinden.
Rund um den Michel (Archivbild) soll es noch einmal ein Festprogramm mit tausenden Biker:innen und Schaulustigen geben: 2025 soll der Hamburger Motorradgottesdienst ein letztes Mal stattfinden. © epd-bild/Stephan Wallocha

16. Oktober 2024

Die Zeiten des traditionellen Hamburger Motorradgottesdienstes (Mogo) gehen zu Ende: Europas größter Gottesdienst für Bikerinnen und Biker soll am 15. Juni 2025 zum letzten Mal stattfinden. Für die Abschiedsveranstaltung braucht es jedoch noch Spendengelder.

Mehr als 40 Jahre lang hat er zu Hamburg gehört. Jetzt geht eine Ära zu Ende: Die Veranstalter des Motorradgottesdienstes möchten nur noch ein Mal die große Biker-Zusammenkunft mit Gottesdienst im Hamburger Michel und anschließendem Biker-Konvoi feiern. Dann ist Schluss.

Eine letzte Feier  – aber dann richtig

Grund für das besvorstehende Aus sind neben Umweltbedenken im Wesentlichen die extrem gestiegenen Kosten für die Sicherheit. Dazu gehören Straßensperrungen genauso wie Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Sanitätern. Bereits in diesem Jahr wurde auf die traditionelle Ausfahrt nach Buchholz verzichtet.

Kontoverbindung

  • MOGO Hamburg in der Nordkirche e.V.
  • Institut: Evangelische Bank eGl
  • BIC: GENODEF1EK1
  • IBAN:  DE32 5206 0410 0006 4356 70

2025 soll es aber einen "glanzvollen Abschied" inklusive Konvoi geben, so wünschen es sich die Organisatoren vom Verein Mogo Hamburg in der Nordkirche e.V.. Auf der Vereinswebsite wird deswegen zu Spenden aufgerufen. Benötigt werden noch etwa 55.000 Euro, um die Veranstaltung, die zu Spitzenzeiten 30.000 tausend Biker und Besucher angelockt hat, wie gewohnt gestalten zu können. 

Auch kleine Spenden sind sehr willkommen

„Mit einer Spende von nur fünf Euro, dem Gegenwert eines kleinen Snacks, könnte jeder Teilnehmer dazu beitragen, den Mogo zu sichern“, so die Organisatoren. Sollten nicht genügend Gelder zusammenkommen, wird der Mogo 2025 nicht stattfinden. Schon gezahlte Spenden- und Sponsorenbeträge würden dann zurückgezahlt, so der Verein. 

Der Mogo wurde erstmals 1982 in Hamburgs Hauptkirche St. Michaelis gefeiert. Verknüpft ist der Gottesdienst, bei dem um Gottes Segen und Beistand gebeten wird, jedes Mal mit einer Gedenkfeier für die verunglückten Fahrerinnen und Fahrer.

Zusammenhalt steht im Mittelpunkt

Ebenso steht dabei die Gemeinschaft im Vordergrund: Die Großveranstaltung biete tausenden Motorradfahrern die Möglichkeit, ihre Leidenschaft mit anderen zu teilen und Kraft für den Alltag zu schöpfen. „Der Tank unserer Seele muss gefüllt werden, damit wir auf der Straße unseres Lebens nicht liegen bleiben“, sagte Mogo-Gründer Reinhold Hintze bereits 1983.

In den folgenden Jahren entwickelte sich der Mogo zu Europas größtem Gottesdienst seiner Art. Denn auch für Gäste ohne Motorrad ist das Ereignis sehenswert: Neben einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm gibt es aufpolierte Maschinen und teils sehr fantasievolle Outfits zu bestaunen.

Oft verknüpft die Biker-Gemeinschaft ihre Zusammenkunft mit einem bestimmten Motto – 2022 stand etwa die Solidaritätbekundung mit der Ukraine im Vordergrund. Zum Zeichen der Anteilnahme schmückten viele ihre Maschine mit blau-gelben Bändern. 

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