Wahl in Thüringen

"Eine rote Linie wurde überschritten"

Gegen die Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum neuen Ministerpräsidenten von Thüringen durch die Stimmen der AfD (Alternative für Deutschland) protestieren Menschen in Berlin.
Gegen die Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum neuen Ministerpräsidenten von Thüringen durch die Stimmen der AfD (Alternative für Deutschland) protestieren Menschen in Berlin.© epd-bild/Christian Ditsch

06. Februar 2020

Nach der gestrigen Wahl des Ministerpräsidenten im Thüringer Landtag äußern sich leitende Geistliche verschiedener evangelischer Landeskirchen, darunter auch der Nordkirche - und plädieren für Neuwahlen.

„Die FDP- und CDU-Fraktion im Thüringer Landtag haben gestern eine rote Linie überschritten: Aus christlicher Sicht darf es keine Regierung unter Mitwirkung von Rechtspopulisten und Rechtsextremisten geben. Dies leistet antidemokratischen, fremdenfeindlichen und antisemitischen Positionen Vorschub und macht sie salonfähig. Für Christinnen und Christen aber hat jeder Mensch seine Würde. Aufgabe der Politik ist es nach Artikel 1 Grundgesetz, diese Würde zu wahren und zu verteidigen. Dies kann nicht gelingen, wenn mit Rechtsextremisten gemeinsame Sache gemacht wird. Wir bitten die Mandatsträger der demokratisch gesinnten Fraktionen im Thüringer Landtag, den Weg für Neuwahlen frei zu machen.“

Diese Erklärung gaben Landesbischof Friedrich Kramer (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland), Bischof Christian Stäblein (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz), Bischöfin Beate Hofmann (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck), Kirchenpräsident Joachim Liebig (Evangelische Landeskirche Anhalts) sowie Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland) ab.

Datum
06.02.2020
Quelle
EKMD
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