Emilia Handke als Direktorin des Prediger- und Studienseminars eingeführt
25. April 2023
Mit einem feierlichen Festgottesdienst im Dom zu Ratzeburg ist am Dienstag (25. April) Pastorin Dr. Emilia Handke als neue Direktorin des Prediger- und Studienseminars der Nordkirche in ihr Amt eingeführt worden.
In Vertretung der erkrankten Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt verpflichtete Oberkirchenrat Mathias Lenz die 36-Jährige für ihren Dienst an der Ausbildungsstätte der Nordkirche.
"In den vielen Gesprächen mit Ihnen, an die ich mich gerne erinnere, haben Sie nüchtern und leidenschaftlich zugleich die Veränderungsbedürftigkeit unserer Kirche benannt und Perspektiven aufgezeigt, in welche Richtung die Veränderungen gehen müssen. Sie haben kräftig den Staub ausgeschüttelt, der sich über unsere Kirche gelegt hat, und haben ihr frische Energie zugefächelt, auch, wenn das noch mehr Staub aufgewirbelt hat" sagte Oberkirchenrat Mathias Lenz bei der Einführung im Dom.
Predigerseminars als theologisches Labor und Trainingslager für die Zukunft
"Und deshalb ist so gut, dass Sie jetzt Direktorin unseres Studien- und Predigerseminars sind. Sie wissen um die großen Umbrüche in Kirchen- und Gemeindeentwicklung und geben dafür mit Ihrem Konzept des Predigerseminars als theologisches Labor und Trainingslager für die Zukunft der Nordkirche die passende Antwort", so Lenz weiter.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hatte als Vorsitzende der Kirchenleitung Handke bei ihrer Berufung im August 2022 als "ausgewiesene Expertin zur Situation von Kirche in einer pluralen und zunehmend säkularen Gesellschaft" gewürdigt, die zudem über breite Praxiserfahrung im Themenfeld Gemeinde- und Kirchenentwicklung verfüge und ausgezeichnet vernetzt sei. "Ich bin gespannt auf die Impulse, die sie gemeinsam mit dem Team des Prediger- und Studienseminars unserer Nordkirche setzen wird. Dazu wünsche ich ihr von Herzen Gottes reichen Segen, Geduld und Freude", so die Landesbischöfin damals.
Werdegang von Emilia Handke
Emilia Handke wurde in Rostock geboren und ist in Mecklenburg aufgewachsen. Nach ihrem Theologie- und Philosophiestudium in Leipzig, Straßburg und Halle an der Saale promovierte sie zunächst an der Forschungsstelle für Religiöse Kommunikations- und Lernprozesse in Halle über die Frage, wie die Kirche durch neue Rituale mit konfessionslosen Menschen in Kontakt kommen kann.
Anschließend forschte sie an der Philipps-Universität Marburg zu den Veränderungen der kirchlichen und nichtkirchlichen Bestattungskultur. Nach dem berufsbegleitenden Vikariat in Farmsen-Berne folgte die Berufung auf die Pfarrstelle für den Neuaufbau des Werks Kirche im Dialog und ein pastoraler Dienst in der Kirchengemeinde Tonndorf.
Wichtige Kooperationsprojekte waren dabei u.a. die Gründung der Hamburger Ritualagentur "st. moment", der Aufbau der Materialdatenbank für die Gestaltung von Gottesdiensten "Liturgien der Verheißung", die Wohnzimmerkirche oder die "Pop-Up-Church". Daneben ist sie als Lehrbeauftragte der Universitäten Kiel und Hamburg tätig und publiziert regelmäßig zu innovativen Formen kirchlicher Praxis sowie zur Weiterentwicklung der Kasualkultur.
Im Prediger- und Studienseminar folgt sie auf den langjährigen Direktor und Studienleiter Pastor Dr. Kay-Ulrich Bronk, der Anfang des Monats in den Ruhestand verabschiedet worden war.