Finanzministerin Heinold: „Diese Tage bringen mein Weltbild durcheinander“
07. März 2022
Die Grünen-Politikerin Monika Heinold hat sich in ihrer „Kanzelrede“ im Schleswiger Dom am Sonntag zum Thema Aufrüstung positioniert. Sie habe es selbst vor einigen Wochen noch nicht für möglich gehalten, aber inzwischen habe die Entwicklung in der Ukraine dazu geführt, dass sie sich dafür ausspreche.
„Es zerreißt mich“, sagte die Finanzministerin des Landes Schleswig-Holstein. „Diese Tage bringen mein Weltbild durcheinander.“ Der Anspruch, sein Leben zu verteidigen, sei ein Menschenrecht, daher befürworte sie die Lieferung von Waffen an die Ukraine.
Frieden finden - Frieden wahren
Wo immer sie in diesen Tagen auf andere treffe, niemanden lasse Putins Handeln kalt. Weltweit auf der politischen Bühne werde jetzt danach gesucht, den Frieden zu finden, den Frieden zu halten – und alle Energie dahineinzulegen, diesen Frieden zu wahren. Doch, so stellte Monika Heinold fest, Frieden sei derzeit nicht durch Friedfertigkeit zu sichern.
Glaube an das Gute im Menschen
Frieden in Deutschland sei für sie immer selbstverständlich gewesen, und vieles von dem, was seit dem 24. Februar passiert ist, sei für sie bisher unvorstellbar gewesen. „Doch jetzt ist es hier bei uns. Wir sind in der Pflicht zu handeln - das gilt gerade auch für uns in der Politik.“ Sie glaube an das Gute im Menschen, „und dass wir die Welt ein Stück friedlicher gestalten können, wenn wir alle zusammen daran arbeiten.“ Grundlage für ihre „Kanzelrede“ war der Psalm 34, 15 „Suche den Frieden und jage ihm nach!“.
Glaube als Zeichen der Hoffnung
Die Enkelin eines evangelischen Pastors ist nach eigenen Angaben nicht gläubig. Doch sie sei durch einen christlichen Haushalt geprägt und finde es gut und wichtig, dass Menschen glauben. „Ich habe selbst keine Hoffnung, dass es einen Gott gibt, der den Krieg beendet. Aber ich fände es schön“, sagte die 63-Jährige. Es sei gut, wenn Menschen an etwas glauben - für sie sei das ein Zeichen der Hoffnung.