Fluchtgeschichten von der innerdeutschen Grenze
23. Mai 2016
Das "Grenzhus" im westmecklenburgischen Schlagsdorf bei Ratzeburg zeigt ab Sonntag, 29. Mai eine Sonderausstellung zu Fluchtgeschichten aus der Zeit der deutschen Teilung.
Unter dem Titel "18 Fluchtorte" werden bis zum 20. Dezember exemplarische Fotos von den 18 Orten an der innerdeutschen Grenze zwischen Ratzeburger See und Boizenburg/Elbe zu sehen sein, an denen Menschen zwischen 1976 und 1989 die Flucht aus der DDR wagten.
Ergänzt werden die Aufnahmen durch knappe Texte zum jeweiligen Fluchtweg und zu den Folgen des Fluchtversuches für die Betroffenen. Elf der 18 Fluchten scheiterten. Die Menschen wurden verhaftet, einer starb durch die Selbstschussanlagen.
Zeugnisse auch von Eigensinn und Freiheitssinn vieler DDR-Bürger
Die menschenlosen Fotos stammen aus den Ermittlungsakten der DDR-Staatssicherheit, waren nie für die Öffentlichkeit bestimmt und zeigen den Blick der Ermittler auf den Schauplatz des Geschehens. Außerdem bezeugten die Fotos die Abschreckung und Gewalt des DDR-Grenzregimes, "aber auch den Eigensinn und Freiheitswillen vieler DDR-Bürger, der Enge und Bevormundung durch Partei und Staat zu entfliehen", heißt es in der Ankündigung des Informationszentrums "Grenzhus".
Info
Das "Grenzhus" ist montags bis freitags von 10 bis 16.30 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet: <link http: www.grenzhus.de link-extern>www.grenzhus.de