Kirche gegen Rassismus: Gleiche Würde und gleiche Rechte für alle Menschen
18. März 2025
"Menschenwürde schützen" lautet das aktuelle Motto der "Internationalen Wochen gegen Rassismus" in diesem Jahr. Dieses Motto entspricht christlichen Grundwerten. Immer wieder aufs Neue ist es deswegen eine gemeinsame Aufgabe von Kirche und Gesellschaft, dafür einzutreten, dass alle Menschen die gleiche Würde und die gleichen Rechte haben.
Lesen Sie hier die Publikation "Wie Kirche einen rassismuskritischen Weg gehen kann" Internationale Wochen gegen Rassismus: Termine bei uns im Norden
"Wo Kirche ist, ist für Rechtsextremismus und Rassismus kein Platz. Wir wollen eine Kirche sein, die sichere Räume für alle Menschen bereithält. Vielfalt bereichert uns", heißt es in einem gemeinsamen Wort des Bischofsrates der Nordkirche im vergangenen Jahr. Daran erinnern auch in jedem Jahr die "Internationalen Wochen gegen Rassismus" der Stiftung gegen Rassismus und der von den UN ausgerufene "Internationale Tag gegen Rassismus" immer am 21. März.
Denkmuster und Gewohnheiten immer wieder hinterfragen
Auch in der Kirche müssen Denkmuster und Gewohnheiten immer wieder überprüft werden: Verstärkt das, was ich lese und verbreite, rassistische Vorurteile und Stereotype?
- Zum "Reli-Raum für Fragen" des Pägagogisch-Theologischen Instituts der Nordkirche
- Zur Themenseite der Evangelischen Kirche in Deutschland: Kirche und Rassismus
Das Pädagogisch-Theologische Institut der Nordkirche hat zu diesem Thema eine aktuelle Handreichung veröffentlicht. Denn Bücher und Filme, die in Kitas und Schulen eingesetzt werden, vermitteln den Kindern und Jugendlichen ein Bild von der Welt. Sie sollten "das Kennen- und Achten-Lernen unterschiedlicher Lebensrealitäten ermöglichen", heißt es dort.

Zum Beispiel sei es wichtig, dass auch Kinderbücher von Autor:innen und Illustrator:innen verwendet werden, die eine Migrationsgeschichte haben. Bei zwei- oder mehrsprachigen Büchern sollten nicht nur auf europäische Sprachen geachtet werden.

Kirche muss offen und sicher für alle Menschen sein
Kontakt zum Referat für Interkulturelle Kirchenentwicklung, dort arbeitet Nicolas Moumouni mit seinem Team.
Die Nordkirche hat seit 2022 drei Stellen eingerichtet, die Rassismus in den eigenen Reihen bekämpfen und strukturelle Veränderungen vorantreiben soll. Die Kirche soll zu einem Ort werden, an dem alle Menschen unabhängig von ihrer Sprache, Kultur, Herkunft oder religiösen Tradition eine Heimat haben.

Dies ist noch lange nicht der Fall. Denn es fehlen Räume für Begegnungen, Zugänge zu Stellen, divers besetzte Gremien und auch Anlauf- und Beratungsstellen für Betroffene von Rassismus.
Kontakt zum Referat für Rassismuskritische Bildungsarbeit im Ökumenewerk der Nordkirche mit Pastorin Daniela Konrädi
"Aber die Anstrengungen der letzten Jahre sind für mich ermutigend", sagt Daniela Konrädi, Referentin für Rassismuskritische Bildungsarbeit im Ökumenewerk. "Innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland gilt unsere Kirche als positives Beispiel", berichtet sie.
Kirche ist auf dem Weg
Als ein Schritt für mehr Offenheit und Vielfalt kann auch der Internationale Kirchenkonvent gelten, den im Juni 2022 mehr als 40 Internationale Gemeinden gemeinsam mit der Nordkirche gegründet haben.
Aktuell: Statement des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein mit zwei Workshop-Angeboten
Zahlreiche Konvente und Gremien der Nordkirche haben Trainings zu Anti-Rassismus und Fachtagungen zur Interkulturellen Kirchenentwicklung durchgeführt. "Daran hat auch die Kirchenleitung teilgenommen, damit stellt die Nordkirche deutlich heraus, Rassismus bekämpfen zu wollen", so Pastorin Konrädi.