Internationale Wochen gegen Rassismus: Termine bei uns im Norden
17. März 2025
Unter dem Motto „Menschenwürde schützen“ finden vom 17. bis 30. März bundesweit die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Auch bei uns in Norddeutschland werden von zahlreichen Akteuren klare Zeichen gegen Rassismus und für gesellschaftlichen Zusammenhalt gesetzt:
Diakonie SH: Null Toleranz für Rassismus
Die Diakonie Schleswig-Holstein stellt sich eindeutig und sichtbar gegen Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus. An den Internationalen Wochen gegen Rassismus beteiligt sich der Landesverband mit mehreren Veranstaltungen.
„Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Religion, Kultur und Hautfarbe – alle gehören gleichermaßen zu unserer Gesellschaft“, sagt Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß.

„Und alle haben die gleiche Menschenwürde. Dennoch werden auch in Schleswig-Holstein nach wie vor Menschen diskriminiert, am Arbeitsplatz, bei der Wohnungssuche oder im Verein", so Naß weiter. Der erstarkte Rechtspopulismus verstärke diesen Trend. Umso wichtiger sei es, Haltung zu zeigen und sich mit den Ursachen und Auswirkungen von Rassismus auseinanderzusetzen. Dafür stehe die Diakonie tagtäglich in ihren Einrichtungen und mit ihrer Arbeit, so Naß.
Die Internationalen Wochen bieten die Gelegenheit, Haltung zu zeigen und sich mit Rassismus auseinanderzusetzen. Die Diakonie bietet zudem Antirassismus-Schulungen für ihre Mitarbeitenden an, um Strategien gegen rassistisches Verhalten zu entwickeln. Mehr Informationen zu den Veranstaltungen unter www.diakonie-sh.de/veranstaltungen
Internationale Wochen gegen Rassismus in Schleswig-Holstein
Mit mehr als 80 Veranstaltungen wollen das Landesdemokratiezentrum Schleswig-Holstein und zahlreiche zivilgesellschaftliche und kommunale Akteure ein klares Zeichen gegen Rassismus und für gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen.
Das Programm umfasst Vorträge, Workshops, Ausstellungen, Lesungen und Filmvorführungen, die sich mit verschiedenen Formen des Rassismus und der Bedeutung von Vielfalt beschäftigen.
Antirassistische Kulturtage in Lübeck
Unter dem Motto „Menschenwürde schützen“ finden in Lübeck noch bis 31. März die Antirassistischen Kulturtage 2025 statt. Die Reihe umfasst mehr als 50 Veranstaltungen und Aktionen unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure. Das Programm ist unter www.luebeck.de/arkt abrufbar.
„In einer Zeit, in der demokratiefeindliche Tendenzen und rassistische Strömungen immer sichtbarer werden, ist es umso dringlicher, Initiativen wie die 'Antirassistischen Kulturtage Lübeck' zu stärken. Rassismus wird zunehmend salonfähig und erneut müssen Minderheiten als Verantwortliche für gesellschaftliche Probleme herhalten“, wies Bürgermeister Jan Lindenau auf die Bedeutung der Antirassistischen Kulturtage hin.
Flensburg begeht Internationale Wochen gegen Rassismus
Bis zum 29. März sind auch in Flensburg zahlreiche Angebote geplant. In der Flensburg-Galerie ist die Ausstellung der Hannah-Arendt-Schule mit dem Titel „Ich.bin.ein.Mensch“ zu sehen, die sich mit den Themen Flucht, Hoffnung und neues Zuhause beschäftigt. Junge Menschen zwischen 16 und 22 Jahren erzählen ihre Fluchtgeschichten und teilen ihre Träume für die Zukunft.
Am 25. März finde im Aktivitetshuset von 18 bis 20.30 Uhr ein Workshop mit dem Titel „Demokratisches Engagement in der Krise!? Zivilgesellschaftlich Aktive zwischen Verantwortungsübernahme & Selbstfürsorge“ statt. Eine Anmeldung unter flensburg@rbt-sh.de ist erforderlich.

Am 29. März lädt das Team „Flensburg liebt dich Marathons“ zum Lauf für die Menschenwürde ein. Um 17 Uhr startet der fünf Kilometer lange Lauf. Er endet um 18 Uhr auf dem Südermarkt, wo das öffentliche Fastenbrechen stattfinden wird.
MV: Internationale Wochen gegen Rassismus
Unter dem diesjährigen Motto „Menschenwürde schützen!“ setzt auch Schwerin ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung und für ein respektvolles und würdevolles Miteinander.
Das Programm umfasst Ausstellungen, Workshops, interaktive Diskussionen und, da zeitgleich der islamische Fastenmonat Ramadan stattfindet, gemeinsames Fastenbrechen.
Weitere Programmdetails, Möglichkeiten zur Anmeldung und alle Veranstaltungen im Überblick sind unter www.schwerin.de/vielfalt verfügbar.
Ausstellung zu "Flucht und Hoffnung" in Greifswald
Im Greifswalder Koeppenhaus ist am Wochenende eine Ausstellung mit Werken des syrischen Künstlers Ghazwan Assaf eröffnet worden. Die Schau „Flucht und Hoffnung“ zeigt Exponate, in denen Assaf seine Kriegserlebnisse in Syrien verarbeitet. Ghazwan Assaf stammt aus Aleppo und floh vor dem Krieg in Syrien. Die Schau ist bis zum 16. April zu sehen.
Lesung zu Pogrom von Rostock-Lichtenhagen im Schweriner Theater
Das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin lädt am 26. März um 18 Uhr zu einer Lesung und einem Podiumsgespräch im Konzertfoyer ein. Schauspielende lesen aus dem kürzlich erschienenen Buch „Wir entkamen auf eigene Faust“, in dem Betroffene des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen das erste Mal zu Wort kommen, wie das Staatstheater mitteilte. Der Eintritt ist frei.

Hintergrund: Vom 22. bis zum 26. August 1992 gab es im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen schwere rassistisch und fremdenfeindlich motivierte Ausschreitungen. Im Verlauf der vier Tage gerieten dabei 150 Menschen in akute Lebensgefahr, nachdem ein Wohnhaus ehemaliger vietnamesischer DDR-Vertragsarbeiter in Brand gesetzt worden war. Mehr als 200 Polizisten wurden verletzt, einer davon schwer.
Programm gegen Rassismus in Hamburg
Auch in Hamburg findet eine vielzahl an Veranstaltungen statt. Eine Auswahl:
- In der Harburger Bücherhalle startet am Dienstag, 18. März, die Ausstellung "Laut statt still - Rechten Kommunikationsstrategien begegnen".
- In Bergedorf im Körberhaus lesen am Mittwoch, 19. März, Autorinnen und Autoren mit Migrationsgeschichte.
- Lokstedt: Ebenfalls am 19. März findet ab 19.30 Uhr eine Konzertlesung unter dem Titel "Jesus ist nicht schwarz-weiß" in der Petrus-Kirche im Winfridweg 22 statt. Mit dabei sind Judy Bailey, Sarah Vecera und Patrick Depuhl, die über Vielfalt im Christentum sprechen wollen.
Begleitet wird die Konzertlesung von einem Antirassismusworkshop der Referent*innen Thea Hummels und Julian Elf am 19. März von 15-18 Uhr in der Petrus-Kirche. Dieser greift die emotionalen Zugänge der Konzertlesung auf und gibt differenziertes Hintergrundwissen sowie Perspektiven. - In Eimsbüttel lädt die Flüchtlingshilfe Harvestehude am Freitag, 21. März, zum öffentlichen Nachbarschaftssingen auf dem Brunnenplatz ein.