Günther Ueckers „Lichtbogen“-Kunstwerk im Schweriner Dom
01. Dezember 2024
Im Schweriner Dom wurden am 1. Dezember 2024 vier Kirchenfenster von Günther Uecker, gestaltet unter dem Titel „Lichtbogen“, feierlich eingeweiht. Das faszinierende Kunstwerk taucht die Kapellen des Doms in tiefes Blau und verbindet Spiritualität mit moderner Glasmalerei.
Günther Uecker, der weltweit bekannter Künstler, der an der Feier teilnahm, schuf ein beeindruckendes Ensemble aus 130 Glasfeldern. Sie tauchen die seitlichen Kapellen des Doms in ein tiefes, meditatives Blau.
Rund 350 Besucherinnen und Besucher im gut gefüllten Dom, darunter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, erlebten einen bewegenden Moment, als die Fenster erstmals in ihrer Gesamtheit zu sehen waren.
Dieses Licht eröffnet einen Raum zwischen irdischer Realität und himmlischer Wirklichkeit.
Landesbischöin Kühnbaum-Schmidt
Manuela Schwesig, die die Spendenaktion als Mitglied der Dom-Kirchengemeinde persönlich unterstützte, würdigte das Projekt als ein bedeutendes kulturelles Highlight für Mecklenburg-Vorpommern: „Dieses Projekt zeigt, wie stark Kunst, Kultur und Engagement unser Land prägen.“
Landesbischöfin: Ein Zwischenraum zum Göttlichen
In ihrem Grußwort hob Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die spirituelle Bedeutung der Fenster hervor: „Das wunderbare Licht, das durch die Uecker-Fenster fällt, erinnert an Christus, der sagt: ‚Ich bin das Licht der Welt.‘
Dieses Licht eröffnet einen Raum zwischen irdischer Realität und himmlischer Wirklichkeit. Es lädt uns ein, durchscheinend für Christus zu werden, sodass sein Licht durch uns zu anderen scheint.“
Die Leitende Geistliche betonte die Verbindung zwischen Schönheit und Glauben: „Inspiriert von seinem Licht der Liebe und Barmherzigkeit, spannt der ‚Lichtbogen‘ einen weiten Horizont unter Gottes Himmel auf.“
Ihr Dank galt dem Künstler sowie den zahlreichen Spenderinnen und Spendern, deren Engagement die Umsetzung des Projekts ermöglicht habe.
Ein Meisterwerk mit Tiefgang
Günther Uecker, 94 Jahre alt und in Mecklenburg geboren, ist weltweit bekannt für seine eindringlichen Werke, insbesondere seine ikonischen Nagelreliefs.
Seine Kunst reflektiert oft Schmerz und Gewalt, aber auch Hoffnung und Spiritualität. Uecker selbst beschreibt die Fenster als „Ein Lichtbogen, der uns ins Universum führt, aus einer Quelle von Leben und Verwundbarkeit“.
Die Fertigung der Fenster übernahm das renommierte Glasstudio Derix in Taunusstein, das Ueckers Entwürfe präzise umsetzte.
Domprediger em. Volker Mischok, der das Projekt über viele Jahre begleitete, zeigte sich tief bewegt: „Diese Fenster lassen das Licht nicht nur in den Raum, sondern gestalten es – eine Bereicherung für den Dom und alle, die ihn betreten.“
Ein Gemeinschaftswerk der Förderung
Die Finanzierung des Projekts gelang durch Mittel des Bundes, des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin und zahlreicher privater Spenden. Ministerpräsidentin Schwesig lobte die Zusammenarbeit: „Das Projekt zeigt, wie durch gemeinsame Anstrengungen etwas von bleibendem Wert entsteht.“ Mit den neuen Fenstern wird der Schweriner Dom nicht nur architektonisch bereichert, sondern gewinnt auch eine neue spirituelle Tiefe – ein „Fenster zur Ewigkeit“, wie es Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt formulierte.