"Hier bin ich zuhause - Du auch": Gemeinsamer deutsch-afrikanischer Gospelgottesdienst
14. Juli 2024
"Der Glaube verbindet uns und überwindet Grenzen", sagte Pastor Peter Sorie Mansaray zum Auftakt des internationalen Gottesdienstes in der Erlöserkirche in Hamburg-Borgfelde. Gemeinsam mit Elisabeth Kühn, die hier ebenfalls Pastorin ist, stand er vor der Gemeinde. Neben ihnen Bischöfin Kirsten Fehrs, die betonte, genau dieses Miteinander mache uns unendlich reich.
Der Gottesdienst wurde live als Fernsehgottesdienst beim ZDF übertragen und ist jetzt in der Mediathek.
"Durch Christus sind wir alle Mitglieder von Gottes Hausgenossenschaft. Das ist, was zählt", betonte Pastor Mansaray von der African Christian Church in seiner Dialog-Predigt mit Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche.
Mitglieder und Bürger von Gottes Haus, ohne Feindschaft, Ausgrenzung, Rassismus oder Diskriminierung: Dieses Bild zog sich durch alle Teile des internationalen Gospelgottesdienstes.
Bischöfin Fehrs: "Die Feindschaft zwischen den Verschiedenen muss aufhören"
Die Predigt bezog sich auf einen Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Ephesus.
Ja, Christus selbst ist unser Frieden. Er hat die Zweiteilung überwunden und hat aus beiden eins gemacht. Er hat den Zaun abgebrochen, der zwischen ihnen stand, und hat ihre Feindschaft beendet. Epheser 2, 14.17-22
Zum Nachlesen: Pressemitteilung zum ZDF-Fernsehgottesdienst aus St. Georg-Borgfelde mit Informationen zu allen Mitwirkenden
Doch dabei "haben wir noch viel zu lernen", führte Bischöfin Fehrs aus. "Nicht nur damals in der Christengemeinde in Ephesus, auch heute können Menschen furchtbar ausgrenzend sein", sagte sie weiter. Christsein dagegen heiße, dem Frieden zu dienen. "Zusammengehörigkeit ist unsere Stärke. Wollen wir in Christus sein, muss die Feindschaft zwischen den Verschiedenen, zwischen den Völkern aufhören!"
Neue Jugend-Gemeinde in St. Georg gegründet
"Meine Eltern kommen aus Ghana", sagte die Studentin Prisca Boakye. Sie ist Mitglied der Gemeinde. "Dadurch spielen bei uns die Themen Kultur und Heimat immer wieder einmal eine Rolle", führte sie weiter aus. Doch: "Ich bin hier zu Hause. Hier bin ich geboren und zur Schule gegangen. Hier studiere ich. Hier habe ich meine Freunde."
Aber der Ort ist eigentlich nicht wichtig. Meine Identität ist wichtiger. Und meine erste Identität ist: Ich bin ein Kind Gottes. Und ich glaube an Jesus Christus. Prisca Boakye
Lorena Ofori berichtet von der Jugend-Gemeinde, die junge Menschen aus ganz Hamburg in St. Georg vor drei Jahren gegründet haben: "Unser Glaube steht im Mittelpunkt. Da ist es ganz egal, woher jemand kommt. Darüber denken wir überhaupt nicht nach."
Bischöfin Fehrs: Vision von Mitmenschlichkeit und Gastfreundschaft
In ihrer Predigt plädierte die Bischöfin dafür, eine "Herberge der Mitmenschlichkeit" zu sein, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Aussehen aufgenommen sind. Weiter sagte sie:
Deshalb doch ist Gott aus lauter Sehnsucht in diese Welt geboren, aus Sehnsucht nach uns Vielen, so verschiedenen Hausgästen. Bischöfin Kirsten Fehrs
Mehr Informationen: Auf dem Gebiet der Nordkirche gibt es zahlreiche internationale Gemeinden.
"Für mich ist die Kirche Christi bunt und vielfältig", betonte auch Pastor Mansaray. Die Kirche sei in einem multikulturellen und internationalen Setting entstanden.
Ich finde, wir sollten wieder zu den Wurzeln zurückkehren. Denn der Leib Christi ist vielfältig. Pastor Peter Sorie Mansaray