In 34 Sekunden auf den Hamburger Michel
20. März 2013
Hamburg. Der Weg auf den Turm der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis ist ein Stück luxuriöser geworden: Nach zehnwöchiger Modernisierung wurde der Fahrstuhl des Michel wiedereröffnet. "Der neue Fahrstuhl ist erheblich leistungsfähiger als sein Vorgänger", sagte Hauptpastor Alexander Röder. Die Wartezeiten für die Besucher würden sich merklich verkürzen.
Statt bisher zehn passen jetzt 13 Personen in die Kabine. Und schneller geht es auch: Fünf Stahlseile und ein 3,3 Tonnen schweres Gegengewicht ziehen den Fahrkorb in 34 Sekunden nach oben. Bislang dauerten die 74 Höhenmeter über eine Minute. Das Licht ist schmeichelhafter, und eine neue Belüftungsanlage sorgt für eine gute Atmosphäre.
Insgesamt kommen pro Jahr 1,3 Millionen Besucher auf die 106 Meter hohe Michel-Plattform mit Rundum-Aussicht über Hamburg. Der erste Fahrstuhl im Michel wurde 1909 installiert. Etwa hundert Jahre zuvor nutzte der deutsche Physiker Johann Friedrich Benzenberg den damals noch fahrstuhlfreien Turm für Freifallversuche: Er ließ Bleikugeln aus 76,30 Metern Höhe zu Boden fallen und bewies so die Erdrotation.