Indien: Nordkirche leistet Hilfe und bittet um weitere Unterstützung
30. April 2021
Die Pandemie-Lage in Indien ist dramatisch. Die Nordkirche spendet deswegen 10.000 Euro als Soforthilfe für von der Corona-Krise betroffene Menschen. Sie unterstützt damit die Arbeit der Hilfsorganisation CASA in der Region, einem Partner der Diakonie Katastrophenhilfe. Beide Partner rufen zu weiteren Spenden auf.
"Die Berichte, die uns aus Indien erreichen, sind erschütternd. Die Weltgemeinschaft muss nun gemeinsam alle Kraft aufbringen, um zehntausende Tote in dem Land zu verhindern", sagt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und ergänzt: "Wir begrüßen, dass viele europäische Länder – darunter auch Deutschland – erklärt haben, Indien mit Sauerstoffkonzentratoren und Beatmungsgeräten zu unterstützen. Doch medizinisches Gerät allein reicht nicht. Auch die Präventionsmaßnahmen müssen gestärkt werden, damit die Menschen sich nicht weiter anstecken. Die Diakonie-Katastrophenhilfe leistet dazu gemeinsam mit ihren Partnern vor Ort einen wichtigen Beitrag. Mit Ihrer Spende können Sie diese Arbeit unterstützen."
Es geht ums Überleben
Am kommenden Dienstag berät die Landesbischöfin mit Bischof Asish Pal aus Jeypore, Bischof Godwin Nag der Assamkirche und Joshua Peters, Generalsekretär der United Evangelical Lutheran Church of India, über die Situation in den indischen Partnerkirchen und weitere Unterstützungsmöglichkeiten durch die Nordkirche.
Für das Diakonische Werk Schleswig-Holstein hebt Landespastor Heiko Naß hervor: "Von der aktuellen Situation und den erneuten harten Ausgangsbeschränkungen in Indien sind vor allem auch die vielen Tagelöhner und Wanderarbeiter betroffen. Ihre Einkünfte sind komplett eingebrochen. Soziale Sicherungssysteme wie bei uns in Deutschland gibt es nicht. Die Gefahr für diese Menschen, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren, ist aufgrund der Bevölkerungsdichte besonders hoch. Es geht schlichtweg ums Überleben. Unsere Partnerorganisation CASA kann helfen."
Hohes Infektionsrisiko
In Indien leben Millionen Menschen in Slums und von der Hand in den Mund. Ein hoher Anteil arbeitet in der informellen Wirtschaft, etwa als Tagelöhner, Wanderarbeiter oder Straßenverkäufer. Sie haben keinen geregelten Zugang zum staatlichen Gesundheitssystem. Mit den erneuten Ausgangsbeschränkungen stehen diese Menschen vor der Frage, zu verhungern oder sich auf den Weg zu ihren Verwandten in den Dörfern zu machen. Dadurch erhöht sich das Infektionsrisiko.
Die Diakonie Katastrophenhilfe ist seit vielen Jahren in Indien aktiv und hat die Hilfe seit Beginn der Pandemie im März 2020 auf Corona-Hilfen fokussiert. Über die Partnerorganisation CASA verteilt das Hilfswerk zum Beispiel Mahlzeiten, Hygieneartikel und Gesichtsmasken. Sie bittet zusammen mit der Nordkirche um Spenden, um das Leid in Indien zu lindern.