Interreligiöse Künstler geben Friedensoratorium
27. Januar 2023
Im Februar ist es so weit: Das kollaborative Friedensoratoriums „Das gleiche Wort“ wird in Hamburg uraufgeführt. Es stammt aus der Feder von vier Komponist:innen, die alle einer anderen Weltreligion angehören. Ihr Ziel: Durch die Musik gegenseitiges Verständnis schaffen.
Die erste Vorstellung wird es am Samstag, 11. Februar um 19.30 Uhr in der Elbphilharmonie (Kleiner Saal) geben. Einen Tag später folgt die zweite um 19.30 Uhr in der Heiligen Dreieinigkeitskirche (St. Georgskirche) in Hamburg. Zu hören ist bei den Aufführungen das Ensemble Koru, das aus insgesamt dreißig Instrumentalist:innen und Sänger:innen besteht.
Vier Weltreligionen, ein Werk
Angetrieben durch die weltweiten religiösen und kulturellen Konflikte hat das Kollektiv Koru 2018 zusammengefunden. Zu ihm zählen die Komponist:innen Colin Britt (USA), Suad Bushnaq (Jordanien/Kanada), Na’ama Tamir Kaplan (Israel), und Steven Tanoto (Indonesien/Deutschland), sowie die Autorin Dorothee Schwarz und der Dirigent Martin Schneekloth (beide aus Deutschland).
Gemeinschaftlich haben sie ein musikalisches Werk erschaffen, in dem sie die ethnischen und musikalischen Gemeinsamkeiten der vier Weltreligionen Judentum, Christentum, Islam und Buddhismus thematisieren. In den vier Sätzen des Oratoriums werden Textcollagen zu den Themen „Schöpfung“, „Leben“, „Frieden“ und „Hoffnung“ verarbeitet. Ihr Ziel: Mehr Offentheit und Verständnis füreinander.
"Eine Komposition, die Grenzen überschreitet"
Die Schirmherrschaft für das Projekt hat das Interreligiöse Forum Hamburg übernommen. Die Vorsitzende, Bischöfin Kisten Fehrs, sagt: „Das gleiche WORT“ ist ein Oratorium der Religionen, eine Komposition, die Grenzen überschreitet, also im wahrsten Sinne des Wortes transzendent wird. Gerade darin aber werden Gemeinsamkeiten der Religionen sichtbar und vor allem hörbar.“
Dies bedeute aber keine Nivellierung der Unterschiede, sondern eine fruchtbare Begegnung ganz verschiedener Traditionen. Sie erklärt: „Erst die verschiedenen Stimmen ergeben einen musikalischen Satz oder einen Kanon. Würden alle dasselbe glauben, tun oder eben singen: Das wäre eintönig, nicht vielstimmig“, so Fehrs.
Klang und Lichtkunst
Gefördert wird das Projekt von der Gustav Prietsch-Stiftung und der Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde. Die Aufführungen werden von den Lichtperformances der Künstlerin Katrin Bethge begleitet.