Jepsen und Fegebank feiern 25 Jahre "Lesben und Kirche"
30. Juli 2019
Mit einem Gottesdienst in der Hamburger St. Georg-Kirche (am Hauptbahnhof) feiert die Arbeitsgruppe "Lesben und Kirche" (LuK) am Mittwoch (31. Juli) ihr 25-jähriges Bestehen. Prominente Gäste sind Alt-Bischöfin Maria Jepsen und Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). Der Gottesdienst unter dem Bibelwort "Siehe! Du bist schön!" beginnt um 18.30 Uhr.
Gegründet hatte sich "Lesben und Kirche" 1994 im Vorfeld des Evangelischen Kirchentags in Hamburg. An rund 30 Veranstaltungen hatte sich LuK auf dem Kirchentag beteiligt, um den Belangen lesbischer Frauen in der Kirche Gehör zu verschaffen, erinnert sich LuK-Sprecherin Jessica Diedrich. Die rechtliche Situation und die gesellschaftliche Akzeptanz von Lesben hätten sich seitdem stark verbessert. Es gebe aber noch viel zu tun.
"Es gibt noch viel zu tun"
Die Arbeitsgruppe wünscht sich unter anderem, dass die Nordkirche nicht mehr zwischen einer "Trauung" für heterosexuelle und einem "Segnungsgottesdienst" für homosexuelle Paare unterscheidet. Wenn sich das Kirchenparlament im Herbst mit dem Thema Familie befasse, müssten die Belange homosexueller, transsexueller und intersexueller Menschen angemessen einfließen, so Diedrich.
Grundlegende theologische Fragen diskutieren
Die etwa zehnköpfige Arbeitsgruppe bearbeitet auch immer wieder grundlegende theologische Fragen. Immer noch werde Gott von vielen als männlich wahrgenommen, beklagt Diedrich. Dies spiegele sich auch in vielen Kirchenliedern und in der Liturgie der Gottesdienste wider. Dabei sei Gott weder männlich noch weiblich, sondern gehe weit darüber hinaus. Auf diese Verengung des Gottesbildes aufmerksam zu machen, sei eine anhaltende Aufgabe, für die es nicht immer einfache Lösungen gibt.