Jochims: Not auf griechischen Inseln nicht vergessen
19. März 2020
Die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Dietlind Jochims, hat dazu aufgerufen, trotz der aktuellen Lage die Flüchtlinge auf den griechischen Inseln und anderswo nicht zu vergessen.
"Lassen Sie nicht nach in Ihrer Sorge auch um diese Menschen und treten Sie weiterhin für ihre Rechte ein", heißt es in ihrem an alle Kirchengemeinden verschickten Schreiben. Nur Solidarität und Achtsamkeit könnten durch die gegenwärtige Krise tragen, doch dies müsse allen Menschen gelten.
Bedrohliche Lage auf den griechischen Inseln
Viele Menschen müssten die derzeitige Corona-Pandemie unter extrem schwierigen Bedingungen durchstehen, so Jochims. Schon in den Erstaufnahmen und Gemeinschaftsunterkünften in Deutschland sei es kaum möglich, Abstand zu halten. Doch auf den griechischen Inseln sei die Lage noch einmal bedrohlicher.
Unzureichende Versorgung der Menschen
In Moria auf Lesbos müssten sich 1.300 Menschen einen Wasserhahn teilen, Seife gebe es nicht. Die medizinische Versorgung sei völlig unzureichend. Etwa 40.000 Menschen lebten in überfüllten Lagern unter unwürdigen und hygienisch katastrophalen Bedingungen, beklagt die Flüchtlingspastorin.
Nötig sind nach ihren Worten auch in dieser Krise "unbürokratische Familienzusammenführungen", die Evakuierung von Minderjährigen und die Unterstützung der wenigen Hilfsorganisationen, die noch vor Ort arbeiten.