Kirchen unterstützen Aufruf zur globalen Klima-Demo von "Fridays for Future"
28. Februar 2023
Am Freitag rufen "Fridays for Future" zur gobalen Klima-Demo auf. Auch das ökumenische Bündnis "Churches for Future" wird auf die Straße gehen und lädt vorab zu einer Andacht ein. "Wir müssen konsequent und zukunftsmutig dem Klimawandel entgegentreten", betont Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt im Vorfeld.
"Der eindringliche Ruf der for Future-Bewegung zur Umkehr ist angesichts des fortschreitenden Klimawandels sehr berechtigt", heißt es in einem Aufruf von "Churches for Future"-Hamburg an Gemeinden und Einrichtungen. Die Antwort darauf: Konsequenter Klimaschutz im Zusammenspiel mit sozialer und globaler Gerechtigkeit.
„Klimaschutz ist auch Aufgabe der Kirchen. Denn es macht einen Unterschied, wenn wir unser Leben als ein Leben in Beziehung verstehen - mit Gott, seiner Schöpfung, unseren Mitgeschöpfen und mit allen Menschengeschwistern", sagt Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt, die auch Beauftragte für Schöpfungsverantwortung der EKD ist.
Wir brauchen dabei eine Ethik, die beschreibt, was Menschsein heute bedeutet: von sich selbst absehen können, damit die Zukunft des Lebens auf der Erde offen und voller Möglichkeiten für kommende Generationen alles Lebendigen bleibt.
Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs
Beim Aktionstag am 3. März werden „Fridays for Future“ in Deutschland gemeinsam mit Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr für bessere Arbeitsbedingungen in den Verkehrsbetrieben und ein Ende des Autobahnausbaus demonstrieren.
„Fridays for Future“ und ver.di wollen den gemeinsamen Aktionstag nutzen, um auf die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs im Kampf gegen die Klimakrise aufmerksam zu machen. Gefordert werden neben besseren Arbeitsbedingungen im öffentlichen Personennahverkehr mehr Personal, bezahlbare Fahrkarten, einen Ausbau der Streckennetze und eine höhere Taktung.
Mehr Tempo bei der Energiewende
Die Nordkirche will bis 2035 klimaneutral werden. Hintergrund und alle Informationen auf unserer Themenseite Klimaschutz
Kritisiert wird auch die schleppende Energiewende: „Als evangelische Kirche setzen wir uns ein für mehr Tempo bei der Energiewende. Und wir wollen dazu selbst deutlich beitragen, wie die Klimaschutzrichtlinie der EKD und die Klimaschutzgesetze vieler Landeskirchen deutlich machen“, sagte Kühnbaum-Schmidt weiter.
Sie verstehe und teile die Ungeduld insbesondere junger Menschen im Blick auf das Tempo der Energiewende: „Denn während die ersten LNG-Terminals in Deutschland in nur einem Jahr gebaut wurden, geht es beim Ausbau der erneuerbaren Energien weiterhin nur sehr langsam voran.“
Unabhängig von der Kohle werden
Deshalb könne im Hinblick auf den Abriss von Lützerath durchaus gefragt werden, ob in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wirklich genug getan worden sei, um sich von der Kohle unabhängig zu machen.
Die Landesbischöfin findet es gut, „dass sich viele Menschen mit der drängenden Thematik des Klimawandels beschäftigen und ihrer Sorge um die Zukunft auch mit friedlichen Protesten Ausdruck verleihen. Dem Appell der Evangelischen Kirche im Rheinland für ein Innehalten und eine Prüfung, ob die Kohle dort wirklich noch zur Überbrückung von Engpässen gebraucht wird, sollte nachgegangen werden.“