Rechtsanwalt und Mediator

Kirchenkreis Altholstein hat neuen Flüchtlingsbeauftragten

Walter Wiegand ist seit Januar 2025 Flüchtlingsbeauftragter des Kirchenkreises Altholstein.
Walter Wiegand ist seit Januar 2025 Flüchtlingsbeauftragter des Kirchenkreises Altholstein. © Kirchenkreis Altholstein

17. Januar 2025

Walter Wiegand ist ab sofort der neue Flüchtlingsbeauftragte im Kirchenkreis Altholstein. Der Jurist war bereits zehn Jahre lang Flüchtlingsbeauftragter im Nachbarkirchenkreis Rendsburg-Eckernförde – und sprüht vor Energie.

„Ich habe das Know-How, ich bin empathisch, und ich habe den Wunsch Menschen zu helfen.“ So beschreibt Walter Wiegand selbstbewusst seine Motivation, warum er zum Jahresbeginn als neuer Flüchtlingsbeauftragter im Kirchenkreis Altholstein angefangen hat. Mit Dienstsitz in Neumünster ist er für die Fragen und zur Unterstützung der 53 Kirchengemeinden da, beispielsweise beim Kirchenasyl.

Arbeit mit jungen Menschen ist ihm wichtig

„Aber mich nur mit Kirchenasyl beschäftigen, das reicht mir nicht“, sagt Wiegand. Unter anderem hat er sich vorgenommen, in den Konfirmandenunterricht und in Schulen zu gehen, um dort mit jungen Leuten über Flucht und deren Ursachen zu sprechen.

Für seine Arbeit im Kirchenkreis Altholstein bringt der neue Flüchtlingsbeauftragte jede Menge Erfahrung mit. Er ist gelernter Rechtsanwalt und Volljurist. „Das hilft mir, beim Bescheid lesen und dabei, die rechtlichen Zusammenhänge zu erfassen.“ Dann hat er eine Ausbildung zu Mediator durchlaufen.

Der Ruhestand kann noch warten

„Die psychologische Ebene ist oft wichtig, um Zugang zu den geflüchteten Menschen zu erhalten, und die richtigen Fragen zu stellen.“ Und schließlich sprüht Walter Wiegand vor Energie. Fast zehn Jahre hat er schon als Flüchtlingsbeauftragter im Nachbarkirchenkreis Rendsburg-Eckernförde gearbeitet. Dann wurde seine Stelle nicht weiter finanziert. Nun, mit seinen 73 Jahren, könnte er es sich im Ruhestand gemütlich machen. „Aber meine Aufgabe macht mir unwahrscheinlich Freude, ich bin neugierig, und ich helfe sehr gerne.“ 

Zum Helfen gehöre für ihn auch, nein zu sagen. Wenn Geflüchtete zu ihm kommen und er ihnen eben nicht weiterhelfen kann. Weil die Situation so ist, wie sie ist, weil die rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind oder schlicht keine Aussicht auf Erfolg besteht. 

Sprache ist die Basis für Integration

Auf der anderen Seite engagiert er sich für die Menschen, die bleiben. Er möchte sogenannte Kulturvermittler schulen, also Geflüchtete, die ihrerseits Geflüchteten helfen, sich in Deutschland zurechtzufinden. Klipp und klar sagt er: „Die Sprache ist dabei das Vehikel für alles. Wenn du kein Deutsch kannst, dann scheitert auch die Integration.“

In Altholstein folgt Walter Wiegand auf Susanne Danhier, die in den Ruhestand gegangen ist. Er arbeitet weiterhin mit Pastor Hajo Peter aus der Johannesgemeinde in Neumünster-Wittorf zusammen, der sich ebenfalls um die Arbeit mit Geflüchteten im Kirchenkreis kümmert.

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