Kirchenkreis Schleswig-Flensburg will auf Sparkurs gehen
10. November 2014
Flensburg. Zu sehr auf seine Rücklagen hat sich der Kirchenkreis Schleswig-Flensburg verlassen. Deshalb will er auf Sparkus gehen. Auch Pfarrstellen könnten eingespart werden.
Der Kirchenkreis Schleswig-Flensburg will auf Sparkurs gehen. Trotz hoher Kirchensteuer-Zuweisungen von zuletzt 17,5 Millionen Euro im Jahr wird immer noch zu viel Geld aus Rücklagen entnommen, um den Haushalt auszugleichen, teilte Kirchenkreis-Pressesprecherin Anja Pfaff mit. Auf der Kirchenkreissynode redete der Vorsitzende des Finanzausschusses, Pastor Thomas Nolte, Klartext: "Wenn wir so weitermachen, müssen wir bis 2020 fast 18 Millionen Euro aus Rücklagen entnehmen, wobei Kosten für Bau- und Sanierungsarbeiten noch gar nicht eingerechnet sind."
Die Pröpstinnen Johanna Lenz-Aude und Carmen Rahlf sowie Propst Helgo Jacobs legten dem regionalen Kirchenparlament ein Modell "gemeindlicher Handlungsräume" vor, dass jetzt verstärkt beraten wird. Pro Handlungsraum stünden mindestens 5.000 Gemeindemitgliedern dann zwei Pastoren, hauptamtliche Kirchenmusik und Gemeindepädagogik, Küster, Reinigungskräfte und Sekretärinnen zur Verfügung. Bei diesem Modell, für das es Erprobungsräume und -zeiten geben müsse, könnten bis zu 15 Pfarrstellen eingespart werden. Für die Kirchengemeinden gebe es verschiedene Organisationsformen wie Kooperationen, Fusionen oder Gemeindeverbände. Jetzt wird das Modell in den Gemeinden beraten.
Mehr als 170.000 Mitglieder im Kirchenkreis
Der Kirchenkreis Schleswig-Flensburg ist einer von insgesamt 13 Kirchenkreisen der Nordkirche. Ihm gehören 67 Kirchengemeinden an, 31 davon in der Propstei Angeln, 24 in der Propstei Flensburg und zwölf in der Propstei Schleswig. Zum Kirchenkreis gehören rund 176.000 evangelisch-lutherische Gemeindemitglieder.