Kita-Aktionsbündnis lehnt Krippengeld ab - mehr Geld für Fachkräfte gefordert
21. September 2016
Schleswig-Holsteins Kita-Aktionsbündnis hat erneut das von der Küstenkoalition (SPD, Grüne und SSW) geplante Kita-Geld von 100 Euro Zuschuss für Kinder unter drei Jahren abgelehnt. "Das Kita-System ist hochgradig einsturzgefährdet. Das Krippengeld bringt uns hier nicht weiter", sagte Markus Potten als Sprecher des Aktionsbündnisses in Kiel.
- www.vek-sh.de
Info
Das Kita-Geld sorge weder für eine auskömmliche Finanzierung der Kindertagesstätten noch für einen fachgerechten Fachkraft-Kind-Schlüssel. "Das ist aber das, was wir im Land brauchen", mahnte Potten.
Anlass ist das Familienstärkungsgesetz, das am Donnerstag (22. September) in zweiter Lesung im Kieler Landtag verabschiedet werden soll. Ein Bestandteil des Gesetzes ist das Kita-Geld, für das im Landeshaushalt rund 23,4 Millionen Euro vorgesehen sind. Eltern von 23.000 Kindern unter drei Jahren können Anträge stellen.
Forderung: Mehr Geld für Personal zur Verfügung stellen
Potten appellierte an die Landtagsabgeordneten: "Setzen Sie die Prioritäten richtig. Verzichten Sie auf das Kita-Geld." Stattdessen müsse deutlich mehr Geld für das Personal in den Kindertagesstätten (Kitas) zur Verfügung gestellt werden. Notwendig sei ein besserer Fachkraft-Kind-Schlüssel. Um das sicherzustellen, werde jeder Cent im Kita-System benötigt.
Potten kündigte eine Studie an, die das Aktionsbündnis in Auftrag gegeben hat und deren Ergebnisse voraussichtlich im Oktober vorgestellt werden. Er ist auch Geschäftsführer des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein (VEK).
110.600 Kinder werden in Schleswig-Holstein betreut
Das Kita-Aktionsbündnis in Schleswig-Holstein besteht aus der Landeselternvertretung für Kindertageseinrichtungen, den Gewerkschaften sowie den Freien Wohlfahrtsverbänden und dem (VEK). In Schleswig-Holstein gibt es derzeit 1.765 Kindertagesstätten mit 1.735 Angestellten. Es werden 110.600 Kinder betreut.