Kunstprojekt regt zum Nachdenken an: Was will ich noch erleben?
21. November 2024
Das weltweit erfolgreiche Kunstprojekt "Before I die, I want to..." ist noch bis zum 27. November in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen zu sehen. Es geht dabei um die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit: Was möchte ich vor meinem Tod noch unbedingt machen?
In der Kirche St. Katharinen stehen vier große Holztafeln, auf denen der Satz "Before I die, I want to…"(übersetzt: "Bevor ich sterbe, möchte ich …") in mehreren Zeilen untereinander aufgedruckt ist. Alle Gäste sind eingeladen, diesen Satz mit Kreide fortzuführen.
Gäste machen sich eigene Wünsche bewusst
Das bedeutet, dass man sich ganz bewusst mit den eigenen Vorstellungen für sein Leben auseinandersetzen muss. Welcher ist noch unerfüllt? Was möchte ich noch unbedingt erleben?Manchmal geht es auch um ein Gefühl: Was möchte ich noch oder noch einmal spüren? Wen noch sehen? Was wieder gutmachen?
Mehr zum Kunstprojekt: https://beforeidieproject.com
Auf diese Weise entstehen auf den Tafeln Sätze, die alle abfotografiert und anschließend wieder abgewischt werden, so dass Platz für weitere Wünsche entsteht. Die anonym hinterlassenen Aussagen gehen in die Gottesdienste im November ein und werden später auf der Katharinen-Homepage archiviert.
Projekt entstand aus der Trauerarbeit
Das Projekt ist bislang in mehr als 70 Ländern der Erde in 35 Sprachen auf 5000 Tafeln realisiert worden. Die Idee dazu hatte die taiwanesisch-amerikanische Künstlerin Candy Chang, die ihre ersten Tafeln aus persönlicher Trauer an ihrem Wohnort in New Orleans, USA, aufstellte.
In St. Katharinen sind die Tafeln im Gedenkmonat November im nördlichen Seitenschiff zu finden. Dieser Teil – dem Licht abgewandt – ist in mittelalterlichen Kirchen traditionellerweise der Ort des Gedenkens an die Sterblichkeit alles Irdischen.