Landesbischöfin: Es braucht ehrlichen Dialog über Krieg in der Ukraine
12. April 2022
Um Kraft für Liebe, Versöhnung und Frieden betet Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt in der Karwoche. Sie gedenkt des Leids der Menschen in der Ukraine und ruft dazu auf, Böses klar zu benennen.
Die Gräueltaten der russischen Armee in Butscha und Mariupol gegen die Zivilbevölkerung dienten dem schändlichen Ziel, Menschen zu entrechten, zu erniedrigen, zu quälen und zu töten, sagte die Landesbischöfin der Nordkirche. Der Unmenschlichkeit von Menschen aber stelle Gott die tiefe Mitmenschlichkeit Jesu entgegen. „Zu Karfreitag und zu Ostern höre ich diese Zusage Gottes an uns“, so die Landesbischöfin:
Was Menschen auch tun mögen, ich lasse mich nicht darin beirren, Böses mit Gutem zu überwinden – Hass mit Liebe, Gewalt und Krieg mit Versöhnung und Frieden, Tod mit Leben. Und ich bitte dich, ich werbe um dich, Menschenkind: Sei du dabei an meiner Seite, arbeite mit mir daran, dass mein Reich des Friedens, der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit immer sichtbarer und erfahrbarer wird.
Die Theologin spricht in dieser Woche auch Morgenandachten auf NDR 1 Radio MV. Darin sagte sie, die Schuld am Angriffskrieg gegen die Ukraine trage der russische Präsident Putin. „Aber wir müssen uns auch fragen: Was ist unsere Verantwortung für unsere regelrechte Abhängigkeit von russischen Energieimporten? Warum ist unser Hunger nach Energie so groß, dass Einschränkungen und Verzicht als nur schwer zumutbar erscheinen?“
„Sprechen wir deshalb auch über Schuld und Verantwortung – ernsthaft und nachdenklich. Damit Frieden werden kann, wirklicher und gerechter Frieden,“ so ihre Aufforderung.
Im Blick auf das nahende Osterfest sagte Kristina Kühnbaum-Schmidt in Schwerin: „Alles Leben auf dieser Erde ist miteinander verbunden. Deshalb müssen wir es hüten und bewahren.“
Sie fordert alle dazu auf, füreinander da sein: „Einander trösten, umarmen, pflegen, lieben, damit das Leben wachsen kann. Lasst uns mit dafür sorgen, dass die große Hoffnung von Ostern uns und unsere Welt verwandelt. Damit Gewalt und Krieg mit Liebe und Frieden überwunden werden, Tyrannen Einhalt geboten wird, Gerechtigkeit allen widerfährt, die leiden, und Hoffnung, Liebe und Frieden wachsen können.“