Zukunftsprozess der Nordkirche

Liveticker zur Tagung der Landessynode

Das Präsidium der Nordkirche, die Vize-Präses Elke König, die Präses Ulrike Hillmann und der Vize-Präses Andreas Hamann
Das Präsidium der Nordkirche, die Vize-Präses Elke König, die Präses Ulrike Hillmann und der Vize-Präses Andreas Hamann
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt beim Synodengottesdienst mit den Pfadfindern.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt beim Synodengottesdienst mit den Pfadfindern. © Hübner, Nordkirche
Vize-Präses Andreas Hamann führt durch die Tagesordnung.
Vize-Präses Andreas Hamann führt durch die Tagesordnung. © Hübner, Nordkirche
Präses Ulrike Hillmann im Gespräch während der Gruppenarbeit
Präses Ulrike Hillmann im Gespräch während der Gruppenarbeit© Hübner, Nordkirche
Blick in das Plenum der Landessynode in Travemünde.
Blick in das Plenum der Landessynode in Travemünde. © Hübner, Nordkirche
Malte Schlünz erläutert dem Plenum die Situation der Kirchensteuereinnahmen
Malte Schlünz erläutert dem Plenum die Situation der Kirchensteuereinnahmen© Hübner, Nordkirche

17. September 2022 von Julia Krause, Simone Viere, Claudia Ebeling

Unsere Landessynode berät in ihrer aktuellen Tagung vom 15. bis zum 17. September über die Nordkirche der Zukunft. In unserem Newsticker informieren wir über die wichtigsten Beschlüsse und Geschehnisse live aus Lübeck-Travemünde.

Die rund 150 Delegierten unseres Kirchenparlaments diskutieren die Ergebnisse des fast dreijährigen Zukunftsprozesses und beraten über die zukünftige Ausrichtung der Kirchenarbeit (Ausführliche Informationen in unserem Reader  Horizonte hoch 5). 

12.33 Uhr: Reisesegen und Ende der Tagung

11.55 Uhr: Bericht der Flüchtlingsbeauftragten der Nordkirche 

Dietlind Jochims stellt die Schwerpunkte der nordkirchlichen Flüchtlingsarbeit vor. Sie geht unter anderem auf die Aufgaben der Beratungsstelle Fluchtpunkt in Hamburg ein, die zum Beispiel eine Rechtsberatung anbietet. 

Wir treten in Kirche und Gesellschaft ein für ein solidarisches Miteinander mit Geflüchteten, sind im Dialog mit Gemeinden, Unterstützenden und politisch Verantwortlichen und stehen in all dem parteilich an der Seite der Geflüchteten. 

Darin drückt sich aus, was Sie, Frau Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt, zu Beginn dieser Synode so ausgedrückt haben:  Wir wollen eine Haltung des Trostes und der Hoffnung konkret erfahrbar machen. Dietlind Jochims,Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche 

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Die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Dietlind Jochims, vor dem Info-Mobil auf der Synode. Seit dem 25. August 2022 tourt es durch die Nordkirche. "Menschenrechte auf der Flucht" lautet das Motto. An Bord ist auch eine Ausstellung von Pro Asyl.© Annelie Haack, Nordkirche

Ebenso berichtet sie über die Aktion "Menschenrechte auf der Flucht": Bei ihr fahren die Flüchtlingsbeauftragten der Nordkirche noch bis zum 30. September mit einem Infomobil durch alle drei Sprengel, um auf die Not Geflüchteter aufmerksam zu machen. 

Zur aktuellen Situation sagt sie: 

Die Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Jahren deutlich geändert. Rechtlich ist die Situation Geflüchteter um etliches schwieriger geworden. Die Lebensbedingungen Geflüchteter in großen Erstaufnahmen haben Kontakte und Beratungen erschwert, Corona hat die Probleme potenziert. 

Gesellschaftlich ist die Willkommenskultur von 2015 für Viele inzwischen leider etwas, was sich nicht wiederholen soll. An immer mehr europäischen Grenzen wird eklatant gegen Menschenrechte verstoßen und Geflüchtete werden zurückgedrängt, auf Inseln und in Wäldern sich selbst überlassen.  

Kirche habe die Aufgabe, durch Lobby- und Advocacyarbeit, die Rechtsberatung und das solidarische Handeln, zu dem auch das Kirchenasyl gehört, diese Not zu lindern, bekräftigt Jochims. 

Zur Finanzlage: Aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes sind für weitere fünf Jahre etwa 50. 000 Euro pro Kirchenkreis und Jahr bewilligt worden, insgesamt 3 Millionen Euro. "Dafür sind wir sind dankbar. Und die zur Durchsetzung der Rechte Geflüchteter unerlässliche Rechtsberatung und Rechtshilfe für die kommenden Jahre kann weiterarbeiten – mit 1,3 Millionen Euro wird Fluchtpunkt von 2023 bis 2027 ebenfalls abgesichert", so Dietlind Jochims. 

10 Uhr: Beschlussfassung zur Weiterarbeit im Zukunftsprozess der Nordkirche

Die Synode diskutiert intensiv über einen Änderungsantrag, der die Priorisierung von sechs Themen aus dem Gesamtkatalog des Zukunftsprozesses vorsieht (Evangelisches Profil schärfen, neue Beteiligungsmöglichkeiten eröffnen, Verwaltungsstrukturen vereinfachen, multiprofessionelle Zusammenarbeit stärken, neue Finanzierungsmöglichkeiten entwickeln, Digitalisierungskonzept vorantreiben). Der Änderungsantrag wird angenommen.

Die Synode stimmt mit großer Mehrheit für die Weiterarbeit am Zukunftsprozess Horizonte hoch 5. 

Die Synode hat mit ihrem Beschluss eine klare Priorisierung der Zukunftsaufgaben der Nordkirche vorgenommen. Ich freue mich auf die intensive weitere Arbeit im Austausch mit den 13 Kirchenkreisen und den Hauptbereichen der Nordkirche.

Zusammen mit dem Präsidium der Nordkirche und der Kirchenleitung blicke ich ausgesprochen zuversichtlich auf die Umsetzungen aus den Beschlüssen dieser Synode. Dass die Synode uns dieses umfangreiche Arbeitsprogramm anvertraut hat, ist ein deutliches Zeichen in Richtung Zukunftsfähigkeit unserer Nordkirche  Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt

Auch Präses Ulrike Hillmann zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis: 

 Das Wichtigste, was der Zukunftsprozess braucht, sind Motivation und Vertrauen. Vertrauen in den Prozess, in die Leitungsebene und in diejenigen, die die Ergebnisse umsetzen. Dieses Vertrauen hat die Synode.  Präses Ulrike Hillmann

Hillmann ergänzt: "Sie hat den von ihr initiierten und ihr nun vorgeschlagenen Zukunftsprozess gestärkt, geschärft und Priorisierungen angestoßen."

Der Antrag Naß (stärkere Berücksichtigung der Kindertagesstätten im Zukunftsprozess) wird abgelehnt. 

9.35 Uhr: Kirchengesetz über die Pröpstinnen und Pröpste in der Nordkirche sowie zur Änderung weiterer Vorschriften (zweite Lesung) 

Das Gesetz wird nach Zustimmung mehrerer Änderungsanträge mit großer Mehrheit beschlossen. 

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Das Kartenzeichen wird zur Abstimmung erhoben.© Hübner, Nordkirche

9.27 Uhr: Drittes Kirchengesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (zweite Lesung)

Das Gesetz wird einstimmig beschlossen. Hier geht es zur Beschlussvorlage mit den Details. 

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Britta Wulf sorgt im Synodenbüro dafür, dass kurzfristig eingebrachte Änderungsanträge schnell allen in schriftlicher Form zur Verfügung stehen. © Hübner, Nordkirche

9.18 Uhr: Begrüßung durch Vize-Präses Andreas Hamann

Die Synode ist mit 110 Stimmberechtigten im Saal beschlussfähig. 

9 Uhr: Vaterunser und Morgenlieder

Tag 3: Freitag, 17. September

18 Uhr: Gottesdienst

Der Gottesdienst wird open air im Brügmanngarten gefeiert. Zentrales Thema sind auch hier "Horizonte". Die Lesung: Petrus und Jesus auf dem See (Mt 14,22). 

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Der Altar beim Open-Air-Gottesdienst.© Hübner, Nordkirche

Da berühren sich Himmel und Erde

Wo Menschen sich vergessen, 

die Wege verlassen und neu beginnen, ganz neu. 

Da berühren sich Himmel und Erde, 

dass Friede werde unter uns, 

da berühren sich Himmel und Erde, 

dass Friede werde unter uns.

Die Kollekte des Gottesdienstes ist bestimmt für den "Parents Circle – Familienforum" des Zentrums für Mission und Ökumene (ZMÖ): Er besteht aus israelischen und palästinensischen Eltern, die durch den Konflikt Kinder verloren haben. Ihr Ziel ist es, anderen Eltern dieses Leid zu ersparen und weitere Opfer zu verhindern.

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Der Synodenchor stimmt auf die Predigt ein. © Hübner, Nordkirche

Darum führt diese Initiative pro Jahr etwa 500 Schulbesuche mit je einem israelischen und einem palästinensischen Elternteil durch. Außerdem bietet sie Workshops, Ferienfreizeiten und ein wöchentliches Radioprogramm im Sender "All for Peace" an.

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Der Open-Air-Gottesdienst endet mit dem Abendmahl. © Hübner, Nordkirche

17.25 Uhr: Zwischenbericht im Plenum

Das Reflecting Duo aus Oliver Erckens (Pastor in der Kirchengemeinde Siebenbäumen) ¸und Diana Sanabria (Referentin für Weltwirtschaft im ZMÖ) resümiert, wie die Gruppenarbeit bislang gelaufen ist. Sie benennen mehrere Probleme, die aus ihrer Sicht bei den Diskussionen aufgetreten sind: 1. Struktur wirkt als Bremse; 2. Das Zukunftspapier wird als sehr ausführlich empfunden, so dass sich die Synodalen teils in Details verlieren; 3. Die Rechtsordnung wird als Schranke wahrgenommen; 4. Die jungen Delegierten kommen zu wenig zu Wort.

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Diana Sanabria (ZMÖ) ermutigt vor allem die jungen Delegierten dazu, sich meinungsstark einzubringen. © Hübner, Nordkirche

Ihr Appell: "Lassen Sie uns einmal träumen!" Die Organisation erfolge später, solle jedoch nicht von vornherein Ideen blockieren. Es sei spürbar, dass die Synodalen viel Fachkenntnis einbringen und auch den Blick über den Tellerrand wagen und sich von anderen Kirchen inspirieren lassen, so Diana Sanabria. Als positiven Aspekt benennt sie weiterhin, dass den jungen Delegierten durchaus interessiert zugehört werde. Sie müssten sich nur trauen, ihre Meinung zu äußern. 

12.30 Uhr: Arbeit in den Workshops

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Die Beratung in Kleingruppen wird nach der Mittagspause fortgesetzt. © Hübner, Nordkirche

12.23 Uhr: Kindertagesstätten im Zukunftsprozess 

Diakonie- und Landespastor Heiko Naß bringt den Beschlussvorschlag ein, das Arbeitsfeld der Kitas im Zukunftsprozess der Nordkirche stärker zu berücksichtigen. 

Landespastor Heiko Naß
Heiko Naß sagt, welchen Stellenwert Kitas bei der Stärkung von Kindern in einem christlichen Umfeld haben.© Hübner, Nordkirche

Evangelische Kitas bringen auch die Menschen in Kontakt mit Glaube und Kirche, die nicht primär zu den Kirchennahen gehören. Daher sind sie hervorragend geeignet, niedrigschwellige Zugänge zu eröffnen im Sinne des Zukunftsprozesses. Diakonie- und Landespastor Heiko Naß

 "Evangelische Kitas sind Orte in der unmittelbaren Lebensumgebung von Menschen, in denen diese Kirche begegnen und Kirche erleben können. Sie knüpfen in ihrer Arbeit an die Lebenswelt der Menschen in Wohnen, Arbeit und Freizeit an", so Naß.

11.45 Uhr: Weiterarbeit im Plenum

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt führt zusammen mit den Verantwortlichen der jeweiligen Handlungsfelder in die Themenschwerpunkte ein. Sie verweist auf die Dringlichkeit von Veränderungen: Eine Kirche, die bestehen wolle, müsse bereit sein, sich zu wandeln. 

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Für den Zukunftsprozess wurde ein Synodenreader erarbeitet und vorgestellt. © Hübner, Nordkirche

10.15 Uhr: Beginn Gruppenarbeit 

Die Synodalen besprechen sich an runden Tischen zu den unterschiedlichen Handlungsbereichen. Es geht etwa darum, mehr Teilhabe zu ermöglichen, die Finanzverteilung nachhaltiger zu gestalten, multiprofessionelles Arbeiten zu fördern und Zugänge zu erleichtern.

Mehr zu unserem Zukunftsprozess können Sie, liebe Leserinnen und Leser, in unserem Dossier erfahren.

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Neue Tischordnung: Für die Gruppenarbeit wurde die parlamentarische Sitzordnung aufgehoben. Die Synodalen diskutieren nun an runden Tischen. © Hübner, Nordkirche

10 Uhr: Theologische Grundimpulse

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt und Propst Melzer stellen zwölf theologische Grundimpulse vor. Ausführlich dargelegt sind die theologischen Ausführungen in unserem Synodenreader (pdf ab Seite 8)

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Propst Karl-Heinrich Melzer stellt den Stand des Zukunftsprozesses vor. © Hübner, Nordkirche

9.35 Uhr: Beginn Thementag Horizonte hoch 5

Ricarda Dethloff vom Organisations-Team führt in den Ablauf und die Methoden des Thementages ein. Synodaler Malte Schlünz, Präses Ulrike Hillmann, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Propst Karl-Heinrich Melzer aus der Koordinierungsgruppe führen in das Thema ein und blicken zurück auf die Ergebnisse der Freiburger Studie und den Start des Zukunftsprozesses. Zudem erläutern sie, was sich seitdem getan hat.

Die Nordkirche kann langfristig mit weniger Ressourcen ihre Aufgaben erfüllen und gleichzeitig durch innovatives Handeln neue Spielräume generieren. Propst Karl-Heinrich Melzer

9.25 Uhr Begrüßung durch Präses Ulrike Hillmann

Präses Hillmann stimmt die Synodalen in den Tag ein. Heute dreht sich alles um den Zukunftsprozess der Nordkirche. Die Synodalen werden sich heute in Workshops zu unterschiedlichen Schwerpunkten aufteilen und arbeiten.

Zum Auftakt des zweiten Tags auf der Landessynode kamen alle zu einer Andacht im Saal zusammen
Zum Auftakt des zweiten Tags auf der Landessynode kamen alle zu einer Andacht im Saal zusammen© Hübner, Nordkirche

9 Uhr: Andacht

Mit einer Andacht starten die Synodalen in den zweiten Tag der insgesamt dreitägigen Synodentagung in Travemünde. Der Kommunikationsdirektor der Nordkirche, Michael Birgden, gestaltet die Andacht gemeinsam mit Mitgliedern der Koordienierungsgruppe des Zukunftsprozesses.  

Michael Birgden, Kommunikationsdirektor der Nordkirche, gestaltet die Andacht zum Auftakt des zweiten Synodentags.
Michael Birgden, Kommunikationsdirektor der Nordkirche, gestaltet die Andacht zum Auftakt des zweiten Synodentags. © Hübner, Nordkirche

Tag 2:  Freitag, 16. September

19.10 Uhr: Abendlied zum Abschluss des ersten Synodentages

18.50 Uhr: Ökumene-Beitrag

Die Synodalen sehen Video-Beiträge von der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Karlsruhe und der vorangegangenen Fachtagung (Preconsultation) in Hamburg. Deutschland war in diesem Jahr erstmals Gastgeber des ÖRK. 

Was nehmen wir mit? Eine Ökumene der Herzen. Das bedeutet etwa, dass wir unseren interkulturellen Jugendaustausch intensivieren. Pastor Anton Knuth

18.22 Uhr: Bericht des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt – 70 Jahre KDA.

Leiterin Renate Fallbrüg stellt der Synode vor, was der KDA leistet. 

"Wie lassen sich Brücken bauen zwischen dem, was jetzt Not tut und den Klimazielen, dem Umbau hin zu einer sozial und ökolischen Wirtschaft, die wir nicht aus den Augen verlieren wollen?", fragt sie mit Blick auf die Sorgen von Selbständigen und Arbeitnehmern vor dem Hintergrund gestiegener Energiepreise und knapper werdender Ressourcen.

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Renate Fallbrüg, Leiterin des KDA, vor dem Synodenplenum. © Hübner, Nordkirche

Der KDA stehe im Dialog mit Gewerkschaften, Handelskammern, Verbänden und Menschen im Arbeitsleben und auf der Jobsuche. Er thematisiere ethische Fragen und stärke Menschen in ihrer christlichen Haltung.  

Unser Anliegen: Niemanden zurücklassen, sondern Hoffnung bringen. Aus der Videobotschaft: 70 Jahre KDA

Ob Maßnahmen gegen Mobbing oder der Einsatz für eine bessere Vereinbarkeit von Job und Familie: Der KDA unterstützt Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen und Bereichen – mit Beratungsangeboten und dadurch, dass er immer wieder das Gespräch mit Wirtschaftsvertretern sucht. 

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Malte Schlünz erläutert, wofür die Kirchensteuern aus der Energiepreispauschale verwendet werden können. © Hübner, Nordkirche

17.14 Uhr: Änderung des Haushaltsbeschlusses 2022 

Bundestag und Bundesrat haben die Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro beschlossen, um die Belastung der Bürger in der Energiekrise abzumildern. Auf die Energiepreispauschale entfallen Kirchensteuern. Da die Rückzahlung dieser unerwarteten Mehreinnahmen hohe Verwaltungsgebühren nach sich ziehen würde, möchte die Nordkirche damit stattdessen verschiedene Hilfsprojekte der Diakonischen Werke unterstützen. 

Insgesamt rechnet die Nordkirche mit rund 5 Millionen Euro, mit denen etwa Alleinerziehende, Senioren und Studierende unterstützt werden sollen. Mehr dazu in unserer Pressemitteilung zur Energiepreispauschale

Die Änderung des Haushaltsbeschlusses 2022 erfolgt mit großer Mehrheit. 

16.58 Uhr: Bestätigung der Zweiten Gesetzesvertretenden Rechtsverordnung zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften 

Sie hat eine verbesserte Personalplanung zum Ziel. Hintergrund ist, dass sehr viele Pastorinnen und Pastoren in den kommenden Jahren in den Ruhestand eintreten werden. Die Änderungen sollen nun "mehr Freiräume schaffen", um den Vikarinnen und Vikaren geeignete Aufträge für den Probedienst anbieten zu können, so Ephraim Luncke in seiner Einbringung. Details können in der Vorlage zum Beschlussvorschlag nachgelesen werden. 

Die Bestätigung erfolgt einstimmig. 

16.39 Uhr: Pause 

15.38 Uhr: Kirchengesetz über die Pröpstinnen und Pröpste in der Nordkirche sowie zur Änderung weiterer Vorschriften

Der vorliegende Gesetzentwurf hat eine Rechtsvereinheitlichung zum Ziel: Bislang sind noch das Pröpstegesetz sowie die Pröpstestellenverordnung der Nordelbischen Kirche in Kraft. Zudem gilt noch die Rechtsverordnung über die Anzahl der Pröpstinnen und Pröpste in den Kirchenkreisen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Anwendung von zwei Rechtstexten für die Wahl einer Pröpstin bzw. eines Propstes hinderlich gewesen ist. Daher soll nun das gesamte Wahlverfahren in einem Rechtstext abgebildet werden, ohne dass es dabei gänzlich neu geregelt wird. 

Das Gesetz wird in erster Lesung beschlossen. 

14.33 Uhr: Drittes Kirchengesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (erste Lesung)

Es geht unter anderem um die Änderung des Präventionsgesetzes (Artikel 6): Angestrebt wird eine Erweiterung der Meldepflicht bei Grenzverletzungen. Gemeint sind Fälle unangemessenen Verhaltens, die keine sexualisierte Gewalt darstellen – und damit (noch) nicht strafrechtlich relevant sind. 

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Die Synodalen haben über mehrere Gesetzesänderungen zu entscheiden. © Hübner, Nordkirche

Ebenso sind Änderungen des Einführungsgesetzes (Artikel 1), des Prädikantengesetzes (Artikel 3) und des Pfarrstellen- und Vertretungsgesetzes (Artikel 4) Gegenstand der Einbringung. 

Das Gesetz wird in erster Lesung beschlossen. 

13.26 Uhr: Mittagsgebet und Pause

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Das Präsidium der Nordkirche: Vize-Präses Elke König, Präses Ulrike Hillmann und Vize-Präses Andreas Hamann© Hübner, Nordkirche

13.21 Uhr: Aussprache zum Bericht der Kirchenleitung 

Andreas Hamann, Synodaler und Geschäftsführer der Diakonie Dithmarschen, plädiert dafür, die "Schere zwischen Diakonie und verfasster Kirche aus dem Kopf" zu bringen, um gemeinsam die Friedensarbeit voranzutreiben. Seine Anmerkung wird von der Kirchenleitung dankend aufgegriffen. 

12.50 Uhr: Bericht der Kirchenleitung

Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und nordkirchliche Flüchtlingsarbeit 

Die überwältigende Hilfsbereitschaft für geflüchtete Menschen aus der Ukraine, für deren wirklich unglaubliche Fülle ein herzlicher Dank an alle Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen sowie auch Einzelpersonen in unserer Kirche geht, darf uns nicht die vielen Flüchtenden in und aus anderen Teilen der Erde vergessen lassen. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt

"We are running out of time" – Klimaschutz

Der Klimaausschuss hat sich zunächst zwei zentrale Themen vorgenommen. Erstens: Wie gehen wir mit unserem Gebäudestand im Blick auf Klimaschutzfragen um? Zweitens: Wie können wir im Blick auf EnergieerzeugungNutzen aus gemeinsamen Anstrengungen ziehen?, so die Vorsitzende der Kirchenleitung, Kristina Kühnbaum-Schmidt. 

Zu den wichtigsten Handlungsfelder im Klimaschutz gehören dabei die energetische Optimierung des Gebäudebestands und eine Untersuchung dazu, in wie weit ein gemeinsames Energiewerk zu den Klimaschutzzielen der Nordkirche beitragen kann. 

Prävention und Aufarbeitung von sexueller Gewalt und Machtmissbrauch

Die Kirchenleitung geht unter anderem auf den Leitungswechsel der Fachstelle der Nordkirche gegen sexualisierte Gewalt ein: Nach dem Weggang von Dr. Alkne Arns wird sie seit Mai 2022 von Rainer Kluck geleitet. Zudem sei der Fachstelle in den vergangenen anderthalb Jahren eine Vielzahl an neuen Aufgaben zugefallen, so dass hierfür mehrere neue Stellen eingerichtet wurden. 

Finanzen

Für das Jahr 2023 werden Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 530 Millionen Euro erwartet, so dass die Möglichkeit eines ausgeglichenen Haushalts beziehungsweise sogar eines geringen Haushaltsüberschusses besteht. 

12.30 Uhr: Aussprache zum Bericht der Landesbischöfin 

Die Landesbischöfin geht unter anderem auf das evangelische Profil des Zukunftsprozesses und konkrete Klimaschutzmaßnahmen der Nordkirche ein: Sie verweist auf den Klimaausschuss der Nordkirche und die angestrebte Kooperationsvereinbarung mit den Kirchenkreisen. 

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Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bei der Landessynode im September 2022© Hübner, Nordkirche

11:13 Uhr: Bericht der Landesbischöfin

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hält ihren Bericht. Darin geht sie etwa auf die internationale ökumenische Bewegung ein. "Kein Friede ohne Gerechtigkeit. Und Gerechtigkeit meint dabei eben nicht nur die Gerechtigkeit zwischen globalem Süden und globalem Norden, nicht nur die Gerechtigkeit zwischen Arm und Reich, sondern entscheidend auch Geschlechtergerechtigkeit und Klimagerechtigkeit. Ich bin dankbar, dass diese Aspekte sich auch in unserem Synodenstatement wiederfinden. Recht und Gerechtigkeit müssen wir fördern, ehe Kriege entstehen", so Kühnbaum-Schmidt. 

Frieden und Gerechtigkeit

"Frieden machen, fördern und erhalten - wie Luthers Erklärung zu seiner Wortschöpfung 'friedfertig' in die Tat umgesetzt werden kann und welche Mittel dazu geboten sind, welche ethischen Orientierungen nötig sind und wie sie in Friedenszeiten wie im Verteidigungsfall umgesetzt werden, stand auch im Mittelpunkt zweier Besuche bei der Bundeswehr", berichtet die Landesbischöfin weiter. 

Oft werden in diesen Tagen die Worte formuliert: ‚Si vis pacem para bellum‘, also: ‚Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor.‘ Das mag so sein, zugleich muss aber auch gelten: ‚Ehe Krieg geführt wird, denke den Frieden.‘ Und ich würde sogar den Schritt weitergehen und sagen: ‚Bereite den Frieden vor und du kannst manchen Krieg verhindern.‘ Kristina Kühnbaum-Schmidt

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Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bei ihrem Bericht vor der Landessynode© Hübner, Nordkirche

Klimawandel und die Gefährdung von Gottes Schöpfung

Wie die Kirche sich den Herausforderungen des menschengemachten Klimawandels und der Gefährdung von Gottes Schöpfung stelle, sei auch im vergangenen Jahr für Kühnbaum-Schmidt von zentraler Bedeutung gewesen, so die Landesbischöfin. "Dass wir jetzt die Weichen für eine klimaneutrale wie nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweise stellen müssen, stand dabei im Mittelpunkt meines Statements bei einer der großen Fridays-for-Future-Demonstrationen in Schwerin", blickt sie zurück. 

"Über 40 Jahre nach der ersten UN-Weltklimakonferenz 1979 in Genf befinden wir uns inmitten einer globalen Klimakrise, die menschengemacht ist und alles Leben auf unserem Planeten gefährdet. Es geht dabei nicht mehr nur um eine allein an menschlichen Bedürfnissen orientierte nachhaltige Nutzung von Natur und Umwelt, sondern um eine alles Leben betreffende Bewohnbarkeit unseres Planeten", sagt die Landesbischöfin, die Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Schöpfungsverantwortung ist, in ihrem Bericht. 

Wie wir uns zur Bewahrung des Lebens auf unserer Erde verhalten, ist entscheidend auch eine Frage unseres christlichen Glaubens und einer sich daran orientierenden Lebensweise.

Im Blick auf die Debatte rund um die Trauung von Bundesfinanzminister Christina Lindner auf Sylt sagt die Landesbischöfin: "Wenn Kirchenmitgliedschaft und die damit verbundene Zahlung von Kirchensteuer so eng miteinander verbunden werden, dass daraus exklusive Rechte auf Segenshandlungen abgeleitet werden, bedarf es auch einer eingehenden Debatte zum Verständnis von Kirchenmitgliedschaft und dem, was 'Segen' eigentlich meint".

10.25 Uhr: Eröffnung der Tagung durch Präses Ulrike Hillmann

"Schwerpunktmäßig wird es um das Thema gehen, wie wir die Zukunft unserer Kirche so gestalten wollen, dass wir als Kirche eine Zukunft haben", sagt Synodenpräses Hillmann zur Eröffnung der Tagung.

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Präses Ulrike Hillmann leitet die Landessynode© Hübner, Nordkirche

Mit 104 Anwesenden ist die Synodet nach § 6 Absatz 1 der Geschäftsordnung beschlussfähig.

10 Uhr:  Beginn der 14. Tagung der II. Landessynode in Lübeck-Travemünde

Mit einem geistlichen Wort von Bischöfin Kirsten Fehrs starten die Synodalen in den ersten Tagungstag.

Unter anderem mit Worten von Musiker, Sänger und Ehrenbürger der Stadt Hamburg, Udo Lindenberg, führt die Bischöfin in das Schwerpunkthema rund um den Zukunftsprozess "Horizonte hoch 5" ein:

Hinterm Horizont geht's weiter
Ein neuer Tag
Hinterm Horizont immer weiter
Zusammen sind wir stark Udo Lindenberg

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Bischöfin Kirsten Fehrs spricht auf der Landessynode in Travemünde© Hübner, Nordkirche

 

Stichwort: Zukunftsprozess „horizonte hoch 5“

„Horizonte hoch fünf“ – so ist der Prozess überschrieben, der vor drei Jahren in Konsequenz der sog. Freiburger Studie zur Mitgliederprojektion von der Landessynode angestoßen und ein Jahr später initiiert wurde. Der Name bezieht sich auf die fünf Horizonte, unter denen der Prozess steht: Es geht um die theologischen Grundlagen, die Gestaltung von Kernaufgaben, personelle und sachliche Ressourcen, kirchenrechtliche Regulation sowie Innovationen.

In den vergangenen zwei Jahren fand eine umfassende Beteiligung auf allen Ebenen der Nordkirche statt, in der vorhandenes Wissen und Erfahrungen aufgenommen wurden. Neben Gruppen auf der landeskirchlichen Ebene gab es Beratungen in den drei Sprengeln der Nordkirche und Austausch mit Expert:innen. Kirchenmitglieder konnten sich über Beteiligungsmöglichkeiten auf der Website des Zukunftsprozesses einbringen: https://www.horizontehoch5.de/

Die Synodalen sprechen gemeinsam ein Friedensgebet:

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Blick in das Plenum bei der Landessynode in Travemünde September 2022
Blick in das Plenum bei der Landessynode in Travemünde September 2022© Hübner, Nordkirche

Die Landessynode

Die Landessynode ist das Kirchenparlament und damit verfasstes Leitungsgremium der Nordkirche. Die Landessynode verkörpert die Einheit und Vielfalt der Kirchengemeinden, der Kirchenkreise und der Dienste und Werke. Sie ist zur gemeinsamen Willensbildung in der Nordkirche berufen. Sie kann sich über alle Angelegenheiten der Nordkirche unterrichten lassen, berät und beschließt über diese Angelegenheiten im Rahmen des geltenden Rechtes, und sie kann sich direkt an die Öffentlichkeit wenden.

Vom 15. bis 17. September tagt sie in Lübeck-Travemünde. Die Sitzung kann online über das Synodenportal im Livestream verfolgt werden.

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Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

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