Lübeck ermuntert zur Andacht im heimischen Wohnzimmer
16. Dezember 2020
Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg ermuntert die Menschen, an Weihnachten eine Andacht zuhause zu feiern. Um 14.55 Uhr und um 20 Uhr laden an Heiligabend alle Kirchen der Stadt mit Glockengeläut zu Andacht, Gesang und Gebet im eigenen Heim ein, teilte der Kirchenkreis mit.
Damit dies funktioniert haben die Gemeinden der Stadt 21.000 Flyer verteilt, auf denen die Weihnachtsgeschichte und die beiden Weihnachtslieder "Ihr Kinderlein kommet" und "O du fröhliche" zu lesen sind.
Einige Gemeinden verzichten auf Gottesdienste
Damit reagieren die Kirchen auf die Corona-Entwicklungen. In Schleswig-Holstein gilt bislang zwar, dass Gottesdienste bis maximal 50 Teilnehmer in Kirchen zugelassen sind, bei Open-Air-Andachten beträgt die Höchstzahl sogar 100. Die Lübecker Innenstadtgemeinden Dom, St. Marien, St. Jakobi und St. Aegidien sowie einige Stadtteilgemeinden haben sich angesichts der hohen Infektionszahlen jedoch inzwischen für die Absage ihrer Gottesdienste bis zum 10. Januar entschieden.
Weihnachten zuhause feiern: Anleitungen der Nordkirche
In Lübeck näherte sich der Inzidenzwert bereits am Dienstag dem kritischen Wert von 200 Infektionen pro 100.000 Einwohner.
Glockenläuten als Zeichen der Verbundenheit
Eine Alternative ist die Andacht zuhause: Mit dem Glockengeläut um 14.55 Uhr und um 20 Uhr erhalten die Menschen die Einladung, für sich und doch in Gemeinschaft mit anderen Weihnachten zu feiern. Die Glocken seien "ein hörbares Zeichen der Verbundenheit", sagte Pröpstin Petra Kallies. "Denken Sie an die Botschaft der Engel: Fürchtet Euch nicht!"
Andere Alternativen sind Online-Gottesdienste. Um 17 Uhr wird es am Heiligabend einen auf dem Youtube-Kanal des Kirchenkreises aus der St. Jürgen-Kapelle geben. Zudem senden mehrere Kirchengemeinden Videobotschaften.
Daneben wird es eine Radio-Weihnacht im offenen Kanal Lübeck geben: Von Mittag bis Mitternacht wird zu jeder vollen Stunde ein Gottesdienst gesendet. Dabei handelt es sich nicht um Wiederholungen – jeder wird anders sein: ökumenisch, für Familien oder auf Plattdeutsch.
Darüber hinaus sind die Pastorinnen und Pastoren mit Seelsorge-Angeboten über Telefon, App und Chat erreichbar.