Luther multimedial: Evangelische Kirche stellt „Schulprojekte Reformation“ vor
02. August 2017
Himmlische Fundgrube, Ringen um den Glauben oder Kinderzeitmaschine – so bunt wie die Bezeichnungen sind auch die multimedialen Materialien zum Reformationsjubiläum: "Schulprojekte Reformation" lautet die gemeinsame Homepage von Evangelischer Kirche in Deutschland (EKD) und Comenius-Institut, auf der Schüler und Lehrer von der 1. Klasse bis zur Sekundarstufe II sich ab sofort mit Anregungen zum Thema versorgen können.
Ein eigens entwickeltes digitales Luther-Spiel lässt Schüler eine Zeitreise ins 16. Jahrhundert unternehmen und Rätsel lösen. Spielerisch sollen dabei theologische Grundanliegen der Reformation vermittelt werden und was diese für unsere heutige Lebenswelt bedeuten. Unterstützt wird die Initiative durch die Kultusministerkonferenz (KMK). Mit didaktisch-methodischen Impulsen zur sechsteiligen Filmreihe „Der Luther-Code“ integriert die Website auch Materialien des Medieninstitutes der Länder (FWU).
Dazu kommen ganz handfeste Anregungen für eigene Aktivitäten, wie die Zubereitung von Speisen aus dem 16. Jahrhundert oder das kreative Remixen von Kirchenliedern. In dem Projekt <link http: bibleface.de link-extern>BibleFace verschmelzen die klassische Schriftkultur und die Kultur der "Selfies" im Rahmen eines interaktiven Multimediaprojekts zur Luther-Bibel.
Bedford-Strohm: Reformation als Prozess ständiger Erneuerung
Im Zusammenspiel mit anderen Kräften und Ideen habe die Reformation durch die Jahrhunderte in vielen Bereichen der Gesellschaft ihre Wirkungen entfaltet und eine Lerngeschichte angestoßen, betont der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. „Reformation ist ein historisches Geschehen des 16. Jahrhunderts, sie ist aber auch ein Prozess der ständigen Erneuerung von Glaube, Kirche und Gesellschaft.“
Ein aufrichtiger Umgang mit der Reformation müsse daher immer auch kritisch und historisch aufgeklärt sein. Bedford-Strohm: „Echtes Verständnis der Geschichte zielt auf einen Bildungsprozess, der zwischen historischen Ereignissen des 16. Jahrhunderts und der gegenwärtigen Bedeutung dieser Geschichte für uns unterscheidet. Es würde mich sehr freuen, wenn die Materialien der neuen Website zu diesem Prozess in den Schulen vielfältig beitragen.“
Der 31. Oktober wird in diesem Jahr aus Anlass des Reformationsjubiläums bundesweit als arbeitsfreier Feiertag begangen.