Mehr Männer sollen Baby-Kurse leiten
08. Dezember 2017
In DELFI-Kursen lernen Eltern die Fähigkeiten ihres Babys in den ersten Lebensmonaten zu unterstützen. Bisher leiten fast nur Frauen diese Kurse – die Evangelische Familienbildungsstätte (FBS) Rendsburg-Eckernförde will das nun ändern.
„Wir möchten in Zukunft die Väter mehr in den Blick nehmen und Kurse speziell für sie anbieten, am liebsten mit einer männlichen Leitung“, sagt Frauke Kondritz, Leiterin der FBS über die DELFI-Kurse, deren Name sich aus den Anfangsbuchstaben der Worte Denken, Entwickeln, Lieben, Fühlen und Individuell zusammensetzt. Denn die FBS Schleswig hat bereits gute Erfahrungen gemacht - zwei Männer bieten dort bereits DELFI-Kurse an.
"Wir Jungs können das auch"
Wer sich zum DELFI-Kursleiter ausbilden lassen möchte, kann sich an die FBS Rendsburg-Eckernförde wenden, Telefon 04331/9456010, E-Mail fbs@kkre.de. Die nächste Fortbildung der FBS Rendsburg-Eckernförde in Kooperation mit der FBS Schleswig beginnt ab 2. März 2018.
Einer von ihnen ist Daniel Hack, 45 Jahre alt, Familienvater und ausgebildeter Kinderkrankenpfleger. Für ihn ist es nichts Besonderes, in der Frauendomäne als Mann mitzumischen. Fingerspiele, Kinderlieder und Themen rund ums erste Lebensjahr sind ihm vertraut. „Wir Jungs können das auch“, sagt er. Voraussetzungen sind seiner Meinung nach Einfühlungsvermögen, Gelassenheit, Wertschätzung, Freude an der Arbeit mit Menschen und Authentizität. „Auch Männer haben eine fürsorgliche und behütende Seite“, sagt er. „Männer sind anders und dementsprechend machen wir vieles auch anders.“ Da könnten sich Männer und Frauen gut ergänzen.
Mit einem Baby in der Familie ändert sich die Rolle des Mannes
Das sieht auch Angelika Wichert von der FBS Rendsburg-Eckernförde so. „Wir brauchen Männer für die DELFI-Arbeit, da Väter heute mehr in die Kinderbetreuung eingebunden sind und weil nur Männer Männer richtig verstehen“, sagt sie. Denn mit einem Baby in der Familie ändert sich auch die Rolle des Mannes. Überforderung, wirtschaftlicher Druck, Rollenverständnis, Erziehungsfragen: „Wir möchten einen Raum für Väter schaffen, damit sie sich entspannt unter ihresgleichen austauschen können“, so Angelika Wichert.