Nikola und Nikolaus verteilen am 6. Dezember Gaben
03. Dezember 2024
Am Nikolaustag gibt es innerhalb der Nordkirche mehrere besondere Aktionen, bei denen das Schenken im Vordergrund steht. Bei zweien werden die Gaben sogar per Boot geliefert. Doch was steckt eigentlich hinter dem Nikolaus-Brauch?
Dass heute um den Nikolaus so viel Wirbel gemacht wird, hätte sich der "echte" wohl nicht träumen lassen. Denn der Legende nach war das lebende Vorbild ein Kirchenmann, der anderen eher im Verborgenen geholfen hat.
Der Nikolaus war ein selbstloser Helfer
Als wahrscheinlich gilt, dass mit dem Nikolaus der Bischof von Myra gemeint ist: Er lebte von 270 bis 343 und vollbrachte in dieser Zeit laut Überlieferung mehrere Wohltaten.
So wird ihm zugeschrieben, dass er heimlich eine arme Familie beschenkte, deren Töchtern der Verkauf in die Prostitution drohte. Auch soll er Seeleute vor dem Untergang gerettet und Verurteilte vor der Hinrichtung bewahrt haben. All das soll er selbstlos getan haben – ohne sich öffentlich damit zu rühmen.
Die Adventaktion bringt alle zusammen
Heute ist davon im Wesentlichen der Brauch des Schenkens als Akt der Nächstenliebe übrig geblieben. In der Nordkirche wird er mit verschiedenen Aktionen fortgesetzt: In der Hamburger Hafencity reist seit 15 Jahren der Nikolaus auf der Barkasse an, um die Kinder zu beschenken. Verkleidet in ein rotes Kostüm schlüpft Pastor Uwe Heinrich in diese Rolle, die ihm viel bedeutet.
„Der Nikolaus ist die Figur, die für mich am deutlichsten den Zusammenhang zwischen: Wir sind fromme Leute, die was bewegen, und wir sind Leute, die hingucken, die dem kleinen Mann und der kleinen Frau helfen, vereint“, sagt er.
"Ein kleiner Moment Kirche"
An der ökumenischen Aktion beteiligt sind die Katharinenkirche, zahlreiche Initiativen aus dem Stadtteil, das Ökumenische Forum und die Flussschifferkirche (Flusi). „Die Philosophie der Flussschifferkirche ist ja, aufsuchende Kirche zu sein“, erklärt Flusi-Diakon Mark Möller. „Wir kommen mit dem Nikolaus in den Stadtteil und überraschen die Menschen, lassen sie einen Moment Kirche erleben.“
Für Möller ist es außerdem eine verbindende Aktion: „Da geht es nicht darum, wer kommt mit welchem sozialen Hintergrund dahin, sondern es kommen die Kinder und die Familien, die vielleicht einfach ein adventliches Event haben möchten.“
Pastor hört zu und überbringt Schokolade
Anladen wird er mit der Barkasse „Johann Hinrich Wichern“ am 6. Dezember im Magdeburger Hafen in der Hafencity. Mit den wartenden Kindern und ihren Familien zieht der Nikolaus begleitet vom Posaunenchor durch den Stadtteil bis zum Ökumenischen Forum, wo alle gemeinsam Gottesdienst feiern.
Dort gibt es auch Zeit für Fragen und Gespräche – und die Verteilung kleiner Schokonikoläuse für alle. „Das Ganze, was da zusammenkommt, ist so menschennah. Das sind die tollen Wundergeschichten, die in diese Zeit gehören“, sagt Pastor Heinrich.
"Nikola" segnet die Kinder
Auf eine maritime Art besinnlich wird es am Nachmittag des 6. Dezember auch in Flensburg: Dort besucht die Schleswiger Bischöfin Nora Steen die Kinder als "Nikola": Mit Bischofsmütze und Mantel ausgestattet wird sie auf einem Schiff in den Museumshafen einfahren. Im Gepäck hat sie einen Sack voller Geschenke für die wartenden Kinder.
Wie in den Vorjahren werden die Menschen an der Schiffbrücke zunächst zusammen Weihnachtslieder singen. Im Anschluss gehen sie zum Schifffahrtsmuseum, wo "Nikola" neben Kinderpunsch kleine Gaben verteilen wird. Bei der Aktion werden die anwesenden Kinder von Bischöfin Steen gesegnet.
Dabei ist es unerheblich, ob jemand christlichen Glaubens und Kirchenmitglied ist oder nicht. Die kostenlose Aktion steht allen offen, unabhängig vom kulturellen Hintergrund und der Religion.
Ehrenamtliche der Adventskirche verteilen Gaben
In Greifswald wird es die ganze Adventszeit über wieder eine Adventskirche auf dem Weihnachtsmarkt geben. In dieser wird es von 14 bis 19 Uhr täglich ein besinnliches Programm geben.
So kann jeder und jede, dier möchte, im Innenraum der Kapelle Weihnachtskarten, Sterne und vieles mehr basteln. Betreut wird die Aktion durchgehend von Ehrenamtlichen der umliegenden Kirchengemeinden und des Kapellenvereins, der die Aktion vor 14 Jahren ins Leben rief.
Die Helfer und Helferinnen werden auch in diesem Jahr am Nikolaustag auf dem Markt kleine Geschenke an Kinder verteilen.