„Kirche kann Kunst“ – Blick auf moderne Kunstformen in Kirchenräumen
19. Juni 2023
Kirchen und Kunst sind untrennbar miteinander verbunden. Bis heute erschaffen Künstlerinnen und Künstler religiöse Bildwerke, Altartafeln oder Skulpturen für den Schmuck der Kirchenräume. Wie moderne Kunstformate den Kirchenraum heute spannungsvoll beleben können, zeigte der Tag der Fördervereine der Nordkirche.
Dank an die Ehrenamtlichen
Einmal im Jahr bietet die Nordkirche den Tag der Fördervereine für ehrenamtlich in Kirchbauvereinen Engagierte an. Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, freute sich, dass diese Veranstaltung erstmals auch im Sprengel zwischen den Meeren stattfand. In seiner Begrüßung sagte er: „Auch hier gibt es viele bewundernswerte Initiativen und ich bin dankbar für das große Engagement von so vielen Menschen in Stadt und Land."
Ohne den Einsatz von so vielen Menschen rund um die je eigene Kirche sähe unser Gemeinwesen sehr viel ärmer aus.Gothart Magaard
Ort für Kunst und Ausstellungen
Nicht ohne Grund hatten sich die Organisatorinnen und Organisatoren des nordkirchlichen Baudezernates die Kirche von Sülfeld als Veranstaltungsort ausgesucht. Der mittlerweile im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf tätige Propst Steffen Paar hatte sie als Pastor für Kunstaktionen und -ausstellungen genutzt – ob mit farbigen Gießkannen als Leuchtkörper, einer Sofaschaukel oder einem Labyrinth aus Holzschnitzeln.
Neues ausprobieren
„Die Corona-Pandemie hat in Sülfeld den Anstoß gegeben, Neues im Kirchenraum auszuprobieren, andere Formate, die andere Sinnen ansprechen“, berichtete Oberkirchenrätin Deike Möller, Leiterin des Dezernats Bau der Nordkirche.
Aber – auch ohne diesen Anstoß ist es so, dass die Herausforderungen unserer Zeit unsere Kirche bewegen und verändern werden. Deike Möller
Viele Ideen und Projekte möglich
Dr. Anna Luise Klafs, Studienleiterin für Kunst und Kirche in der Nordkirche, stellte verschiedene Möglichkeiten vor, wie sich zeitgenössische Kunstformate und Kirche ergänzen können.
Ich wünsche mir, dass die Teilnehmenden auf die Beschäftigung mit Kunst in ihrer Kirche Lust bekommen. Deshalb sollte an diesem Tag viel Kunst zu erleben sein. Mit dem Blick auf Ausstellungen, auf Erzählkunst und Installationen zeigen wir, dass solche Vorhaben ohne großen Aufwand wirklich umsetzbar sind. Es gibt so viele Ideen und Projekte, dass meine Zeit heute nicht ausreichen würde, sie vorzustellen. Anna Luise Klafs
Eines sei das Kino-Projekt „Starke Stücke“ aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Filmreihe wird in Kooperation von Kirchen und weltlichen Veranstaltern durchgeführt und umfasst mittlerweile mehr als 40 Aufführungen in Kirchen oder Gemeindehäusern pro Jahr.
Arbeit der Fördervereine
Die Vorstellung verschiedener Fördervereine aus der Region kam nicht zu kurz. Beispielhaft erläuterten Vertreterinnen und Vertreter aus Grabau und Sülfeld die Arbeit der dortigen Fördervereine.
Nächstes Ziel: Klimaneutralität
Ulrich Bärwald, Kirchengemeinderatsvorsitzender von Sülfeld, erzählte von der langjährigen Instandsetzung der Sülfelder Kirchen samt Pastorat und Gartenanlagen bis hin zur Nestkamera am Storchennest mit Live-Übertragung in die Sülfelder Kita. Das nächste Ziel der Kirchengemeinde sei die Klimaneutralität:
Wenn Kirche und öffentliche Hand sich nicht einsetzen für unsere nachfolgenden Generationen, wer sollte es dann machen? Ulrich Bärwald
Neue Formate
In den Nachmittagsstunden wurde außerdem ein Blick auf verschiedene Kunstformate geworfen, mit denen Kunst in die Kirchen gebracht werden kann, darunter Skulpturen von Ursula Dietze, Erzählkunst mit Petra Albersmann oder kinetische Kunstwerke von Bernd Engler.
Weitere Informationen auf der Internetseite für den Tag der Fördervereine
Der nächste Tag der Fördervereine in der Nordkirche findet am 22. Juni 2024 in Mirow in Mecklenburg-Vorpommern statt. Der Tag ist dem Thema „Fördervereine: Gründung, Regeln, Fundraising“ gewidmet.